Skip to main content

Eine Anfrage für ein Interview mit Aaron Seydel während des Trainingslagers sagte der SV Darmstadt 98 kurzfristig ab. Der Spieler wolle zunächst wieder in seinen Rhythmus kommen, bevor er mit den Medien spreche, hieß es sinngemäß vom Verein. Nur wenige Tage später war der 26-Jährige erneut verletzt. Muskuläre Probleme verhinderten einen Einsatz beim zweiten Testspiel gegen den amtierenden rumänischen Meister CFR Cluji.

Das klingt zunächst nicht dramatisch. Doch wie schwer die Verletzung tatsächlich ist, stand zunächst nicht fest. Nach Seydels furiosem Kurzauftritt mit Einwechslung, Siegtor und anschließender Auswechslung im DFB-Pokal gegen Gladbach, lautete die erste Prognose Faszienriss mit einer Pause von zehn Tagen. Es wurden ungefähr zehn Wochen. Und selbst wenn Seydel jetzt schnell wieder fit werden sollte: Die nächste Verletzung kommt bestimmt.

Schlüsselbeinbruch, Achillessehnen-Operation und Hirnhautentzündung, dazu mehrere kleinere Blessuren – seit Seydel vor zweieinhalb Jahren zu den Lilien kam, war er nie wesentlich länger als ein halbes Jahr am Stück gesund, wobei er einen größeren Teil dieser vermeintlich gesunden Zeit dazu benötigte, seinen Trainingsrückstand aufzuholen.

Bereits vor seiner Zeit in Darmstadt galt der ehemalige U21-Nationalspieler als verletzungsanfällig und musste immer wieder länger pausieren. An den Qualitäten Seydels gibt es bei den Verantwortlichen in Darmstadt keinen Zweifel. Ein Sturm mit Phillip Tietz und Seydel wäre gehobene Zweitliga-Klasse. Aber so richtig bauen kann man auf Seydel angesichts seiner gesundheitlichen Probleme nicht.

Wieso der SV Darmstadt 98 noch einen Stürmer braucht

Daneben sieht es im Angriff der Lilien ziemlich dünn aus. Lediglich der 19 Jahre alte Oscar Vilhelmsson wäre ein Mann für die vorderste Front. Im Trainingslager gab er sich zwar zunehmend selbstbewusst. Getroffen hat er allerdings in einem guten halben Jahr in Darmstadt erst einmal. Und daran macht sich die Qualität eines Angreifers eben auch fest.

Vor diesem Hintergrund ist auch Braydon Manu im Angriff eher eine Notlösung. Mit vier Treffern in der Hinrunde hatte der quirlige Offensivmann zwar eine ordentliche Quote. Doch die Stärken des gelernten Flügelspielers liegen nicht primär im Abschluss. Gleiches gilt für Mathias Honsak, Keanan Bennetts oder Magnus Warming, die auch eher über die Flügel kommen.

Für den mittlerweile an Viertligist Würzburger Kickers verliehen André Leipold war die Zweite Liga (noch?) eine Nummer zu groß. Auch von Talent Fabio Torsiello (17) sollte man noch keine Wunderdinge erwarten.

Mit der erneuten Verletzung Seydels wird noch deutlicher: Die Lilien brauchen einen weiteren Stürmer. Obwohl das Problem schon länger erkannt ist und angegangen wird, haben die Verantwortlichen noch keinen Neuzugang präsentiert. Nachdem dieser jetzt bereits das Trainingslager versäumt hat, muss es auf jeden Fall auch ein Spieler sein, der keine lange Eingewöhnungszeit benötigt.

Schwere der Verletzungen bei Gjasula und Pfeiffer unklar

Hinter der drängenden Stürmerfrage könnte noch ein neues Problem aufziehen. Gegen Cluji fehlten auch Klaus Gjasula (Schambeinreizung) und Patric Pfeiffer (Fußprobleme) – zwei wichtige Spieler für die Defensive. Über die Schwere der Verletzungen gab es zunächst keine Auskunft vom Verein. Weitere Untersuchungen in Deutschland sollten nähere Erkenntnisse bringen.

Bildquellen

  • EBS-SVD-2022-23-blog-0001a: Arthur Schönbein

2 Comments

  • achtundneunzig sagt:

    Gjasula sehe ich jetzt nicht so kritisch, Pfeiffer wäre deutlich schmerzhafter. Das wäre dann die Chance für Isherwood bzw. Riedel, sich zu zeigen. Nach dem Sommer müssen wir so oder so ohne Pfeiffer auskommen. Unser Hauptproblem ist der Sturm. Fällt Tietz aus, was dann?

  • Frank Hofmann sagt:

    Die Lieberknechtschen Stürmertalnte hawwe alle Ladehemmunge ohne Feindberührung….nee nee nee

    Die 2. Licha is aach scheee. Lasse mer dem FCK den Vortritt?

Leave a Reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.