Nach der Auswechslung von Matthias Bader gegen Jahn Regensburg hatte Trainer Torsten Lieberknecht noch von einer Vorsichtsmaßnahme gesprochen. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Der Außenbahnspieler hatte sich kurz zuvor in einem Zweikampf eine schwere Unterleibsverletzung zugezogen.
Die Situation habe sich in den Tagen danach dramatisch verschlimmert, so dass sich der Spieler nach einer Untersuchung sofort einer Notfall-Operation unterziehen musste, wie Lieberknecht am Donnerstag sagte. Bader wird dem SV Darmstadt 98 voraussichtlich vier Wochen fehlen. Erster Kandidat für seine Vertretung auf dem rechten Flügel in der Partie beim SV Sandhausen (Freitag, 18.30 Uhr) ist Frank Ronstadt.
Stojilkovic muss sich beim SV Darmstadt 98 noch gedulden
Wackelig war am Donnerstag auch der Einsatz von Braydon Manu. Der Offensivspieler hatte wegen eines viralen Infekts drei Tage nicht trainiert und das Bett gehütet. Sicher fehlen werden Klaus Gjasula (Adduktorenprobleme) und Aaron Seydel (Sehnenanriss im Oberschenkel), ebenso Marvin Mehlem, der gegen Regensburg seine fünfte Gelbe Karte gesehen hat. Hoffnung gibt es allerdings auf einen Rückkehrer: Innenverteidiger Patric Pfeiffer habe nach seinem Zehenbruch erste Gehversuche gemacht und sei wieder mit an Bord.
Auch wenn die Offensivspieler Seydel und Mehlem nicht dabei sind und Manu wackelt – der unter der Woche verpflichtete Angreifer Filip Stojilkovic ist laut Lieberknecht noch keine Option für die Startelf. “Er wird mit Sicherheit nicht von Beginn an spielen”, sagte der Coach. “Für mich ist erst einmal wichtig, dass er ankommt. Aber er hat noch ein paar körperliche Defizite, die er aufholen muss, und er muss sich auch an die hohe Intensität hier gewöhnen.” Der 23-Jährige brauche dafür zumindest noch eine gesamte Woche im Training. Im Kader werde er auf jeden Fall stehen.
Lieberknecht schließt Systemwechsel gegen Sandhausen nicht aus
Um Mehlem zu ersetzen, sieht Lieberknecht ein oder zwei Möglichkeiten. Die Überlegungen seien hier noch nicht abgeschlossen. Für die offensive Mittelfeldposition wäre Mathias Honsak eine Option, ebenso Keanan Bennetts oder Magnus Warming. Alle drei haben allerdings kaum Spielpraxis, Honsak und Warming kommen zudem noch aus langen Verletzungen.
Möglich wäre auch ein Umbau im Mittelfeld, wobei Tobias Kempe nach vorne gezogen würde. Kandidaten für den freiwerdenden Platz im defensiven Mittelfeld wären dann Clemens Riedel oder Yassin Ben Balla. Zudem schloss Lieberknecht einen Systemwechsel beim SV Darmstadt 98 nicht aus. Gegen Regensburg war die Mannschaft mit einem 3-5-2-System aufgelaufen. Möglich wäre beispielsweise eine Rückkehr zur Vierer-Abwehrkette oder eine Formation mit nur einem Angreifer.
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- SVD-SSV-2022-23-blog-0011: Arthur Schönbein
