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Zum Ende der Hinrunde hatte sich Thomas Isherwood nach einer längeren Verletzungspause wieder in der Stammelf festgespielt. Doch ausgerechnet im Pokal-Derby bei Eintracht Frankfurt saß er 90 Minuten auf der Bank. Darüber auch nur ansatzweise Enttäuschung zu zeigen, würde jedoch nicht zu dem Schweden passen, der alles dem Erfolg der Mannschaft unterordnet.

“Wir haben viele gute Spieler. Mal spielt der eine, mal der andere. Wenn ich auf der Bank sitze, helfe ich dem Team eben von der Bank”, sagt der 25 Jahre alte Innenverteidiger. Konkurrenzkampf und Teamgeist seien zwei wesentliche Faktoren, die den SV Darmstadt 98 auszeichneten. Dazu komme ein gutes Verständnis mit dem Trainer, der am Ende der Boss sei und die Entscheidungen treffe.

Trainer Torsten Lieberknecht weiß, was er an seinem Spieler hat – und was nicht. Für Isherwood sprechen sein Einsatz und seine Robustheit, er ist einer jener Spieler, die ihr Herz auf dem Platz lassen. Dabei wirkt er bisweilen allerdings auch etwas hölzern und hüftsteif, hat zudem noch Defizite beim Spielaufbau. Gegen die extrem schnelle und wendige Frankfurter Offensive wäre er wohl nicht der richtige Mann gewesen.

Thomas Isherwood, SV Darmstadt 98 - Eintracht Braunschweig

Bisweilen etwas hüftsteif, aber immer mit viel Herz – Thomas Isherwood

Thomas Isherwood und die Gelben Karten

Gegen Braunschweig stand er dann wieder in der Startelf, musste jedoch in der 68. Minute gelb-vorbelastet beim Stand von 0:1 für den offensiven Keanan Bennetts weichen und seine Mitspieler fortan von der Bank unterstützen. “Das war eine ziemlich aufregende Schlussphase. Wir haben es dann doch noch geschafft, die Partie mit zwei Toren zu drehen, was uns natürlich sehr glücklich gemacht hat.”

Dass Isherwood in der Partie die Gelbe Karte gesehen hatte, war durchaus bemerkenswert. Denn trotz seiner Position in der Innenverteidigung und seiner etwas rustikal anmutenden Spielweise kommt der Schwede mit ausgesprochen wenig Verwarnungen davon. In seinen bislang neun Einsätzen in der laufenden Spielzeit war es die erste Verwarnung. In der vergangenen Spielzeit waren es vier Gelbe Karten gewesen.

Um das Thema will Isherwood jedoch kein großes Aufheben machen. Er gehe mit Entschlossenheit in die Zweikämpfe, was ihm in der Regel gut gelinge. “Ich versuche, hart, aber fair zu spielen. Aber wenn ich eine Gelbe Karte für das Team ziehen muss, dann mache ich das natürlich.”

Warten auf das erste Tor

Noch geringer als bei den Verwarnungen fällt die Zahl bei seinen Toren aus. Bislang gelang dem 1,95-Meter-Mann nämlich noch kein Treffer für die Lilien. Aber auch hier gilt: “Ich versuche, immer alles für das Team zu geben. Wenn es ein Tor ist, ist das gut. Aber wenn ich dem Team mit einer Grätsche helfe, ist das auch gut.”

Anfang 2021 war Isherwood, der unter anderem beim FC Bayern München ausgebildet wurde, ans Böllenfalltor gekommen. Mehrere Verletzungen sorgten dafür, dass er seither nur rund die Hälfte aller Pflichtspiele für die Lilien bestreiten konnte. Trotzdem sagt er: “Es waren zwei gute Jahre.” Das liegt auch daran, dass er mit Frau, seinem knapp drei Jahre alten Sohn und dem Familienhund schnell heimisch geworden ist. “Das fühlt sich wie zu Hause an”, sagt er.

Am Wochenende steht die nächste Partie bei Hansa Rostock an. Wie immer bereitet sich Isherwood mit der Mannschaft konzentriert vor. “Und dann gehen wir in das Spiel und geben Vollgas.” Beim Vollgas-Geben ist Isherwood auf jeden Fall über alle Zweifel erhaben.

Bildquellen

  • SVD-EBS-2022-23-blog-0022: Arthur Schönbein
  • SVD-BMG-Pokal-2022-23-blog-0041: Arthur Schönbein

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