Skip to main content

Für die hohe Zahl der Verletzten hat Christoph Zimmermann keine Erklärung. Der 30 Jahre alte Innenverteidiger des SV Darmstadt 98 hat in seiner Karriere auch anderswo schon ähnliche oder sogar noch schlimmere Phasen erlebt, in denen Mannschaften dann sogar über sich hinausgewachsen sind, wie er erzählt. Für die angeschlagenen Spieler sollte zudem eine Woche in der Regel reichen, um entsprechend zu regenerieren, findet der langjährige England-Profi.

Christoph, angesichts der vielen Verletzten im Team einmal flapsig gefragt: Müssen wir uns um deinen Einsatz gegen den Hamburger SV Sorgen machen?

(lacht) Nein, mir geht es gut. Danke der Nachfrage.

Die Verletztenmisere beim SV Darmstadt 98 ist aber schon ziemlich erschütternd. Du bist schon eine Weile im Geschäft dabei. Kennst du das so in dem Ausmaß?

Das kommt schon immer mal wieder vor. Vor dreieinhalb Jahren in Norwich von dem Spiel gegen Manchester City war unsere Verletztenliste länger als die der fitten Spieler. Das haben wir damals auch ganz gut aufgefangen (Anmerkung: Norwich gewann damals sensationell 3:2). Das Wichtigste ist immer, dass die Jungs, die fit sind, ihren Job machen. Das haben sie hier in Darmstadt diese Saison immer bewiesen – egal, wer reingekommen ist. Jetzt in Rostock waren es Keanan (Bennetts) und Clemens (Riedel), die ihren Job überragend erledigt haben. Natürlich ist es immer schöner, wenn man aus dem Vollen schöpfen kann. Aber das kann man sich nicht immer aussuchen. Manchmal hat man Phasen, in denen man denkt: Jetzt haben wir aber gerade so richtig Dreck am Schuh. Aber es bringt nichts zu jammern. Wenn draußen die Sonne scheint, ist man froh. Wenn es regnet, soll man auch froh sein. Denn wenn man traurig ist, regnet es trotzdem.

Christoph Zimmermann: Haben nur ein Spiel pro Woche

Hast du eine Erklärung dafür, dass die Verletzungen gerade so geballt bei euch einschlagen?

Nein. Wir hatten so eine Situation ja auch schon zum Ende der Hinserie, wo wir auf dem Zahnfleisch gegangen sind und trotzdem aus den letzten drei Spielen sieben Punkte geholt haben. Das müssen wir auch jetzt wieder auffangen. Eine richtige Erklärung für die Verletzungen gibt es da in den seltensten Fällen.

Besteht nicht auch die Gefahr für einen Teufelskreis? Spieler, die angeschlagen sind, können nicht geschont werden, müssen mehr und länger spielen, sodass das Verletzungsrisiko auch bei ihnen steigt?

Also, wir haben nur ein Spiel pro Woche. Da kann man die Belastung über den Verlauf der Woche anpassen. Gerade die nächsten Spiele finden immer samstags statt. Wir haben also genug Zeit, die vergangene Partie nachzubereiten, die nächste vorzubereiten, die Regeneration und das Training gut anzugehen. Da müssen wir uns aus meiner Sicht keine Gedanken machen.

Richten wir den Blick nach vorne: Am Samstag steht das Spitzenspiel gegen den Hamburger SV an. Für dich ist das eine Premiere. Wie blickst du auf die Partie?

Im Seniorenbereich habe ich noch nicht gegen den HSV gespielt und auch in der Jugend kann ich mich nicht daran erinnern. Das Hinspiel in Hamburg habe ich dann verpasst, weil da einen Tag vorher mein zweiter Sohn auf die Welt gekommen ist. Aber da haben das die Jungs dann auch fabelhaft gemacht und haben das aufgefangen (Anmerkung: Darmstadt gewann 2:1). Spiele gegen den Hamburger SV sind immer ein Highlight. Es ist unsere Aufgabe, uns auch da genauso gut zu präsentieren, wie wir es die vergangenen Wochen gemacht haben.

Bildquellen

  • SVD-EBS-2022-23-blog-0003a: Arthur Schönbein

Leave a Reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.