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Zwei Szenen hatte Oscar Vilhelmsson gegen Heidenheim, die für die positive Entwicklung des jungen Schweden ebenso stehen wie für die Defizite bei ihm und seinen Mitspielern beim SV Darmstadt 98: In der 9. Minute tankte er sich auf halblinks gegen einen Heidenheimer Verteidiger durch, kam kurz ins Straucheln, rappelte sich sofort wieder hoch und scheiterte mit seinem Schuss am gegnerischen Torwart. In der 21. Minute schnappte er sich den Ball nach einer missglückten Rettungsaktion des Heidenheim-Keepers auf dem linken Flügel. Doch statt noch ein paar Schritte zu laufen und dann direkt den Abschluss auf das leere Tor zu suchen, passte er auf Mitspieler Aaron Seydel, der jedoch von einem Gegenspieler gestört wurde.   

„Wenn es kein Tor ist, dann kannst du es immer besser machen“, sagt der 20 Jahre alte Schwede selbstkritisch. Aber er hebt auch hervor, dass man gerade in der ersten Szene seine körperliche Entwicklung sehe. „Vor ein paar Monaten wäre ich gar nicht in die Abschlusssituation gekommen.“ Am Ende hatte seine Mannschaft zwei Tore auf dem Konto. „Das kann manchmal reichen“, sagt er. Doch nach dem 2:3 standen die Lilien am Ende mit leeren Händen da.

Oscar Vilhelmsson, 1. FC Heidenheim - SV Darmstadt 98

Deutlich robuster als noch vor einigen Monaten – Oscar Vilhelmsson im Spiel gegen Heidenheim 

„Natürlich ist die Stimmung nicht besonders gut, wenn man verloren hat“, sagt er. Auch dass die Lilien nach mittlerweile sieben sieglosen Spielen auf den letzten Platz abgerutscht sind, sei nicht schön. Aber solche Phasen gebe es eben immer wieder, und es bestehe kein Grund sich hängen zu lassen. „Wir haben erst 14 Spiele gespielt. Mehr als die Hälfte der Saison liegt noch vor uns“, sagt er und fügt mit Blick auf das Ziel Klassenerhalt hinzu: „Wir sind in der Lage, das zu schaffen. Wir sind ein gutes Team, wir können kämpfen und Punkte holen. Das haben wir schon gezeigt.“

Er befinde sich ebenso wie die Mannschaft noch in einem Anpassungsprozess an die neue Liga. Bei der Frage, ob die aktuelle Misere auch etwas mit einer Dysbalance zwischen Offensive und Defensive zu tun habe, hält sich der 20-Jährige verständlicherweise zurück. Bezogen auf das Heidenheim-Spiel stellt er jedoch klar, dass es nicht okay sei, wenn man drei Tore nach Standards kassiere. „Da müssen wir uns unbedingt verbessern“, sagt er.

Eine lange Geschichte: Oscar Vilhelmsson und die Verletzungen

Neben dem gelernten Flügelspieler Tim Skarke ist Vilhelmsson einziger Angreifer im Lilien-Kader, der bislang getroffen hat. Sein Tor beim 1:5 gegen Leverkusen liegt mittlerweile aber auch schon mehr als drei Monate zurück. Die Hoffnung, dass der talentierte Schwede damit richtig in Schwung kommt, zerschlugen sich jedoch. Wie so oft in seinen knapp eineinhalb Jahren beim SV Darmstadt 98 warfen ihn Verletzungen zurück.

Das nimmt teils kuriose Wendungen. Nachdem er vor einigen Wochen angeschlagen von der schwedischen U21-Nationalmannschaft zurückgekehrt war, sei er beim Training gefragt worden, wie es denn seinem Kopf nach der Gehirnerschütterung gehe. Dabei hatte er Hüftprobleme. Wahrscheinlich ein Übermittlungs- oder Übersetzungsfehler auf dem Weg von Schweden nach Darmstadt. Aber auch in gewissem Sinne bezeichnend für Vilhelmsson: Irgendwas ist immer.

Jetzt geht es mit den Lilien ins Heimspiel gegen das ebenfalls kriselnde Wolfsburg. „Jedes Spiel, besonders zu Hause, ist eine große Chance, Punkte zu holen“, sagt Vilhelmsson. Drei Tage später folgt die Partie in Hoffenheim, dann geht es über Weihnachten zu seiner Familien und seiner Freundin nach Schweden. Auf die Schneeballschlachten freut er sich schon, wie er sagt. „Aber auf das Skifahren werde ich mit Blick auf die Verletzungsgefahr verzichten.“

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Bildquellen

  • fch-SVD-2023-24-blog-0013: Arthur Schönbein
  • fch-SVD-2023-24-blog-0033e: Arthur Schönbein

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