Lilien wollen mit Nachwuchsteam in Hessenliga antreten

Mit Beginn der Spielzeit 2024/25 will der SV Darmstadt 98 mit einer eigenen Mannschaft in der Hessenliga antreten. Eine entsprechende Erlaubnis beantragte der Verein beim Hessischen Fußball-Verband (HFV), hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstagabend. Der SV 98 sei zuversichtlich, dass dem Antrag analog zu jenem von Eintracht Frankfurt vor zwei Jahren zugestimmt werde.

Ziel sei es, Jugendspielern noch früher Einsatzzeiten im Herrenbereich zu gewähren und so den Übergang zu den Profis zu erleichtern. Bestehen wird die Mannschaft aus den talentiertesten Spielern aus dem U17- und U19-Bereich sowie Übergangsspielern, die im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Lilien ausgebildet wurden.

Von der Eintracht lernen?

Nach dem Zweitliga-Aufstieg 2014 hatte der SV Darmstadt 98 seine 2. Mannschaft abgemeldet – aus Kostengründen, aber auch weil die Mannschaft damals nur in der sechsten Liga spielte und der Abstand zu den Profis zu groß war.

Auch Eintracht Frankfurt hatte damals seine Zweitvertretung abgemeldet, sie aber zur Saison 2022/23 wieder eingeführt. Nach dem Start in der fünftklassigen Hessenliga spielt Eintracht II mittlerweile in der viertklassigen Regionalliga.

Lieberknecht setzt sich durch

Präsident Rüdiger Fritsch hatte sich in der Vergangenheit aus den genannten Gründen immer wieder gegen eine 2. Mannschaft ausgesprochen. Trainer Torsten Lieberknecht war dagegen ein ausgesprochener Befürworter eines solchen Teams.

Auf Initiative Lieberknechts und unter Führung von Björn Kopper (NLZ Leiter), Björn Müller (Sportlicher Leiter NLZ) und des Übergangskoordinators Pascal Pellowski sei in den vergangenen Wochen ein Konzept zur Strukturanpassung des NLZ-Leistungsbereichs erarbeitet worden.

“Eigener Darmstädter Ansatz”

Statt wie bisher mit einer U16, einer U17 und einer U19 anzutreten, gibt es in Zukunft eine U17, eine U19 und die genannte Top-Talente-Mannschaft. Die U16 entfällt, die Spieler aus der U15 werden in Zukunft stattdessen direkt in die U17 integriert.

Lieberknecht begrüßte es ausdrücklich, dass der Verein ein tragfähiges Konzept entworfen habe, welches er in der Form im deutschen Profifußball so bislang noch nicht kenne. “Mit diesem ganz eigenen Darmstädter Ansatz sind wir der Überzeugung, einen zielorientierten Übergang für talentierte Jugendspieler in den Herrenbereich zu schaffen”, sagte er.

Wo eine künftige Top-Talente-Mannschaft trainieren und ihre Pflichtspiele austragen würde, steht derzeit noch nicht fest. Erste Gespräche mit potenziellen Vereinen wurden bereits geführt.

Umfrage

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(aktualisierte Version, mit Hinweis auf Frankfurt und Umfrage)

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