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Vor dem Spiel in Köln hatte Torsten Lieberknecht im Rhein-Energie-Stadion Wolfgang Niedecken getroffen und dem Sänger der Kölner Band BAP die Hand geschüttelt. „Da habe ich direkt an ‚Verdamp lang her‘ gedacht. Es ist verdammt lang her, dass wir mal einen Sieg eingefahren haben“, sagte der Coach des SV Darmstadt 98 in Anspielung auf den BAP-Klassiker aus dem Jahr 1981.  

Keine 43 Jahre, aber immerhin 23 lange Spieltage mussten die Lilien in dieser Saison auf einen Sieg warten. Es war kein gutes Spiel gegen völlig verkrampfte Kölner, aber eine engagierte Leistung mit viel Herz, die der Mannschaft am Ende ein 2:0 bescherte. Anders als in zahlreichen knappen Partien davor konnte der SV Darmstadt 98 das Matchglück diesmal für sich erzwingen.

Verheerende Bilanz gegen Abstiegskonkurrenten

Der Sieg gegen Köln war nicht nur der erste Erfolg in der Bundesliga-Geschichte gegen die Geißbock-Elf. Es war auch der einzige Dreier gegen einen Abstiegskonkurrenten in der laufenden Saison, nachdem man das Hinspiel am Böllenfalltor noch 0:1 verloren hatte. Die Bilanz gegen die anderen Teams aus dem Tabellenkeller ist verheerend: null Punkte gegen Union Berlin, ein Punkt gegen Bochum, ein Punkt gegen Mainz.

„Wir wissen, dass wir zu viele Punkte haben liegen lassen – gerade in den direkten Duellen“, räumte Abwehrspieler Christoph Klarer ein, der mit seinem zweiten Saisontor die Mannschaft auf die Siegerstraße gebracht hatte.

Im Falle einer Niederlage wäre der vierte Bundesliga-Abstieg in der Vereinsgeschichte fünf Spieltage vor Schluss besiegelt gewesen. So ist die Entscheidung zumindest aufgeschoben. Dass es am Ende doch noch für den Klassenerhalt reicht, ist zwar rechnerisch noch möglich, aber praktisch unwahrscheinlich.

Es geht nun vor allem darum, sich erhobenen Hauptes aus der Bundesliga zu verabschieden und mit einem positiven Gefühl in die kommende Saison zu starten. „Solange die Chance noch da ist, werden wir alles tun, den Verein mit Anstand und Ehre in der Liga zu vertreten“, versprach auch Klarer.

Ein Finale wie 2017?

Erinnerungen werden wach an die Spielzeit 2016/17. Da war der SV Darmstadt 98 nach einem 2:3 beim FC Ingolstadt 04 am 28. Spieltag quasi abgestiegen. Doch dann gewann die Mannschaft unter Trainer Torsten Frings noch drei Spiele am Stück (Schalke, Hamburg, Freiburg), zögerte die Entscheidung so ein wenig hinaus und startete mit Zuversicht in die neue Zweitliga-Saison.

Was nicht verschwiegen werden darf: Die folgende Zweitliga-Saison war dann alles andere als ein Selbstläufer. Nach einem guten Start ging der Mannschaft schon in der Hinrunde komplett die Luft aus, Frings musste im Dezember gehen und erst mit einem fulminanten Schlussspurt schaffte man doch noch den Klassenerhalt.

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Bildquellen

  • SVD-scf-2023-24-blog-0004a: Arthur Schönbein

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