Das Pokal-Spiel gegen Dynamo Dresden hat gezeigt: Die Defensive bleibt die Problemzone des SV Darmstadt 98 – auch wenn Trainer Florian Kohfeldt eine Entwicklung sieht: „In Summe haben wir trotz der beiden Gegentore besser verteidigt“, sagte er nach der Partie.
Grundsätzlich stützen die reinen Zahlen diese Aussage zumindest in der Tendenz. Unter Torsten Lieberknecht gab es in den ersten fünf Saisonspielen einschließlich Pokal elf Gegentore, was einem Schnitt von 2,2 pro Spiel entspricht.
Unter Kohfeldt hat die Mannschaft mittlerweile sieben Pflichtspiele absolviert und dabei 13 Treffer kassiert, womit der Schnitt bei rund 1,9 Gegentoren pro Spiel liegt. In den vergangenen drei Spielen waren es sogar nur vier Gegentore (Schnitt 1,33).
Haarsträubende Fehler bei Riedel
Aber auch dem Drittligisten Dresden gelangen wieder zwei Treffer gegen die Lilien. Und noch nie in dieser Saison ist das Team ohne Gegentor geblieben – weder unter Lieberknecht, noch unter Kohfeldt. Wirklich sattelfest wirkt die Defensive weiterhin nicht. Auch in den vergangenen Spielen gab es immer wieder teils folgenschwere Fehler.
Gegen Dresden unterliefen Mannschaftskapitän Clemens Riedel im ersten Durchgang gleich mehrere haarsträubende Fehler im Aufbauspiel, die zum Glück für den SV Darmstadt 98 ohne Folgen blieben. Und dass es nicht mehr Gegentore wurden, lag auch daran, dass Keeper Marcel Schuhen einen glänzenden Tag erwischte und mehrere Dresdner Chancen zunichtemachte.
Doch beim ersten Tor der Sachsen kam der Doppel-Torschütze und frühere Offenbacher Jakob Lemmer im Fünfmeterraum unbehelligt zum Kopfball. Und bei seinem zugegebenermaßen sehenswerten Schuss zum 2:2 konnte er auch ziemlich frei abziehen.
Vukotic fehlt gegen Fürth
Eine deutliche Tendenz nach oben zeigte in den vergangenen Spielen auf jeden Fall Aleksandar Vukotic. Der warf sich nicht nur ohne Rücksicht auf Verluste in jeden Dresdner Ball, sondern erzielte auch seinen dritten Treffer in den vergangenen vier Spielen – alle per Kopf nach einem Standard.
Doch Vukotic wird den Lilien am Samstag im Liga-Spiel bei Greuther Fürth fehlen, weil er wegen der fünften Gelben Karte gesperrt ist. Ihn wird Matej Maglica ersetzen, der in Dresden in der Verlängerung kam, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Der Kroate hat in der laufenden Saison – auch verletzungs- und krankheitsbedingt – bislang gerade 53 Pflichtspiel-Minuten absolviert. In Fürth steht er nun erstmals in der Startformation.
Euch gefällt der Lilienblog? Dann unterstützt unsere Arbeit HIER und fördert die Medienvielfalt in Südhessen und rund um den SV Darmstadt 98.
Bildquellen
- SVD-ulm-2024-25-blog-0037: Arthur Schönbein
Sehr gut zusammengefasst.
Maglica ist der nächste Unsicherheitsfaktor in der Abwehr. Er kommt bei uns überhaupt nicht in die Spur. Ich dachte die 2.Liga ist eher seine Kragenweite, bisher hat er es nicht gezeigt bzw. bewiesen.
Ich bin fast geneigt zu sagen, er ist nach Stojilkovic ein Fehleinkauf. Maglica und Gjasula hätte ich nicht verpflichtet, von Papela habe ich mir auch mehr erwartet. Da hätte man den Fischerhut Manu definitiv behalten können.
Mit Lidberg haben wir einen Treffer gelandet, befürchte aber, nach der Saison ist er wieder weg wenn er weiter so trifft.
Maglica hat in dieser Saison überhaupt noch nicht die Möglichkeit bekommen, sich zu zeigen bzw. zu beweisen… Wenn ich sehe, wieviel schlechte Spiele Riedel schon gemacht hat (Fehlpässe im Aufbau ohne Ende), würde ich mir wünschen, Maglica mal 5 oder mehr Spiele am Stück spielen zu sehen. Ich denke, er ist ein ziemlich guter Verteidiger, der sogar auch noch eine gewisse Torgefahr ausstrahlt. Wenn man aber nie von Anfang an spielt oder immer nur mal kurz vor Schluß eingewechselt wird, wie soll man dann Selbstvertrauen entwickeln? Ich halte jedenfalls viel von ihm.
Tja, wenn er sich durch das Training nicht für die erste 11 aufdrängen kann, ist er zu schwach. Zur Info, unsere Abwehr ist nicht gerade unser Glanzstück. Da sollte er das doch mit etwas Qualität locker in die Stammformation schaffen oder sehe ich das falsch?
Zustimmung – Lilien Defensive ist verbessert, lässt einen aber weiterhin regelmäßig vor Schreck die Luft anhalten, wenn wieder Bälle vertändelt oder Gegner frei stehen gelassen werden.
Vukotic ist definitiv auf einem guten Weg – weniger Fehler, mehr Tore und er köpft in der Verteidigung vieles aus der Gefahrenzone. Er wird fehlen im nächsten Spiel. Nicht fehlen werden mir seine theatralischen Einlagen, wenn er mal am Boden liegt und sein Unschuldsgetue nach eindeutigen Fouls.
Kann mir vorstellen, dass Maglica in Dresden nicht nur helfen sollte, den Vorsprung über die Zeit zu bringen helfen sollte, sondern evtl. auch zumindest ein paar mehr Spielminuten vor dem nächsten Spiel sammeln sollte, da Vucotics Sperre ja bereits fest stand.
Zumindest ist es ja den Verantwortlichen bewusst, dass die Defensive noch Luft nach oben hat. Nach dem Plus von 5,42 Millionen Euro im Geschäftsjahr 23/24 und einer Prämie von 800 k für das Achtelfinale wird da vielleicht im Winter nochmal nachgebessert.
Danke für die kritischen Worte. Nach dem Pokal steht die graue Maus der Liga zunächst wieder auf dem Platz. Ein Umdenken ist nicht vorhanden.
Die Abwehr ist zwar inzwischen verbessert, jedoch sind halt nach wie vor immer wieder diese mega individuellen Schnitzer drinn…mal von López, dann mal Müller oder auch Riedel, etc…!!
Kurzum: Sie ist immer noch das absolute Sorgenkind der Mannschaft…!!