Skip to main content

Während seine Kollegen in der Länderspiel-Pause ab kommender Woche am Böllenfalltor trainieren, ist Fabian Nürnberger mit der Nationalmannschaft unterwegs. Für Bulgarien hat der derzeit einzige aktuelle A-Nationalspieler im Kader des SV Darmstadt 98 bereits drei Länderspiele bestritten. Nun ist der in Hamburg geborene Sohn einer bulgarischen Mutter auch für die anstehenden Partien gegen Luxemburg und Belarus nominiert.  

Die Sprache beherrscht Nürnberger. Seine Mutter, die aus einem kleinen Ort in den Bergen rund vier Stunden von Sofia entfernt stammt, habe mit ihm bulgarisch gesprochen, auch seine Oma und sein Opa. Außerdem sei er als Kind jedes Jahr mehrere Wochen in Bulgarien gewesen. Nur wenn seine Mitspieler bei der Nationalelf untereinander sprechen und bestimmte Wörter verwenden, stoße er mit seinem Schul-Bulgarisch manchmal an Grenzen, sagt er grinsend.

Konkurrenzkampf macht die Lilien stark

Den ersten Kontakt zum bulgarischen Verband hatte es bereits gegeben, als Nürnberger noch für den 1. FC Nürnberg spielte. Der sei zwar zunächst abgerissen, dann aber wieder aufgenommen worden. Im September gab Nürnberger schließlich sein Debüt beim 0:0 gegen Belarus. Das habe ihn, die Menschen in seiner Familie und deren Umkreis sehr stolz gemacht. Und es beflügelte ihn auch sportlich. „Das hat mir sicherlich einen kleinen Push gegeben“, sagt er.

Tatsächlich hat Nürnberger bei den Lilien aktuell auf der linken Abwehrseite die Nase vorn, nachdem zunächst die Dortmund-II-Leihgabe Guille Bueno gespielt hatte. In den drei Partien seit der vergangenen Länderspiel-Pause stand Nürnberger in der Startformation und spielte durch. „Dass wir einen sehr großen Konkurrenzkampf in der ganzen Mannschaft haben, macht uns im Moment stark“, sagt er nicht nur mit Blick auf seine Position. „Jeder weiß, dass er zu performen hat.“

Mix aus Fokussierung und Lockerheit

Am neuen Trainer Florian Kohfeldt schätzt er den Mix aus Fokussierung und Lockerheit. Auf dem Platz und bei der Videoanalyse sei jeder voll konzentriert. Unter anderem habe er von dem neuen Coach für sich selbst bereits mitgenommen, seine offensiven Läufe besser zu dosieren. „Aber er zeigt uns eigentlich allen sehr viel. Unter ihm kann man sich individuell sehr gut entwickeln“, sagt Nürnberger.

Aber es gebe aber eben auch die Momente, in denen man mal Spaß machen könne. Sein Eindruck sei, dass im Team wieder mehr Karten gespielt werde. Einige Spieler hätten zudem zuletzt im Kurz-Trainingslager zwischen den Spielen gegen Dresden und Fürth ihre Switch dabeigehabt.

„Es ist nicht so, dass wir davor keine Mannschaft waren“

Zudem habe der Trainer – selbst ein guter Tischtennisspieler – eine Tischtennisplatte angeschafft, die nun eifrig genutzt werde. Bester Lilien-Spieler sei wohl Aleksandar Vukotic. „Aber das ist ja auch kein Wunder, denn mit seinen Zwei-Meter-Armen kommt er überall dran“, sagt Nürnberger lachend.

Dass die Stimmung im Team mittlerweile so gut sei, hänge aber auch mit den Ergebnissen zusammen. „Verlieren bringt einfach keinen Spaß. Aber es ist nicht so, dass wir davor keine Mannschaft waren.“

Nun steht am Samstag das Heimspiel gegen Hertha BSC an. Den Berliner Trainer Christian Fiél kennt er noch aus seiner Nürnberger Zeit. „Ich glaube, er hat eine sehr gute Idee vom Fußball, die er durchbringen will und die er in der Mannschaft schon sehr gut integriert hat“, sagt Nürnberger. Berlin habe einen klaren Plan als Mannschaft – ähnlich wie Darmstadt. „Ich glaube, es wird ein sehr spannendes Spiel.“

Fun Fact: Spitzname

Fabian Nürnberger hat bei den Lilien den Spitznamen „Rafa“. Den bekam er bereits vergangene Saison verpasst, weil er nach Fabian Holland und Fabian Schnellhardt der dritte Fabian im Team war. „Ich habe ihn mir nicht ausgesucht, aber Schuh kam zu mir und hat mich aus dem Nichts gefragt, wer mein Lieblingsspieler ist“, erzählt Nürnberger. „Ich habe gesagt, momentan weiß ich nicht, aber früher war es immer Rafael van der Vaart. Und so kam Rafa zustande.“ Die Verbindung mit dem einstigen Spitzenfußballer (u.a. Ajax Amsterdam, Hamburger SV, Real Madrid, Tottenham Hotspur) sei ja grundsätzlich schmeichelhaft. „Aber an sich hätte ich Fabi bevorzugt“, sagt er.

Euch gefällt der Lilienblog? Dann unterstützt unsere Arbeit doch und fördert so die Medienvielfalt in Südhessen und rund um den SV Darmstadt 98.

Bildquellen

  • SVD-ulm-2024-25-blog-0014: Arthur Schönbein

Ein Kommentar

  • Bernd Holzapfel sagt:

    Er hat sich -wie die gesamte Mannschaft- inzwischen stark gesteigert…! Dennoch ist er für mich nach wie vor kein Linksverteidiger – und wäre im Mittelfeld besser aufgehoben…!!

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.