Würde die Zweitliga-Tabelle mit dem Amtsantritt von Florian Kohfeldt beim SV Darmstadt 98 beginnen, wären die Lilien Erster. Die „Kohfeldt-Tabelle“ – so hat sie der NDR jüngst in einem lobenden Beitrag über den Trainer getauft – schmeckt dem Namensgeber jedoch überhaupt nicht. „Ich habe in den vergangenen Wochen das Gefühl gehabt, dass sich viel zu viel um mich dreht“, sagte der Lilien-Coach am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Hannover (Samstag, 13 Uhr).
„Sie können sich gar nicht vorstellen, wie egal mir die ‚Kohfeldt-Tabelle‘ ist“, sagte er weiter. Was in den vergangenen Wochen passiert sei, sei in erster Linie das Verdienst der Spieler, die sich die positiven Erlebnisse erarbeitet hätten. Und in zweiter Linie sei es dann das Verdienst eines ziemlich großen Teams um die Spieler herum, in dem er „das Glück, manchmal auch das Pech habe, hier zu sitzen und für dieses Team zu sprechen“. Es gebe nur ganz oben oder ganz unten, Schwarz oder Weiß. „Ich würde mir wünschen, dass es auch etwas mehr Grau gäbe.“
In der regulären Tabelle steht der SV Darmstadt 98 wegen der Hypothek des schlechten Saisonstarts derzeit ohnehin nur auf Platz zwölf. Tabellenführer – und punktgleicher Zweiter in der „Kohfeldt-Tabelle“ – ist der nächste Gegner Hannover 96. Dass die Lilien zuletzt eine gute Phase hatten, bedeute für das anstehende Auswärtsspiel bei einem starken Gegner rein gar nichts. „Samstag nach dem Spiel wird wieder neu bewertet.“
Hornby wieder fit – Bueno, Gjasula und Marseiler fraglich
Personell gibt es mehrere Wackelkandidaten, aber auch einen überraschenden Rückkehrer: Angreifer Fraser Hornby, der sich Anfang November in Fürth eine Außenbandverletzung im Knöchel zugezogen hatte, trainierte diese Woche wieder voll mit der Mannschaft. Zunächst hatte man eine deutlich längere Pause befürchtet. Der Schotte wird wohl im Kader gegen Hannover stehen.
„Das ist eben immer eine Krux mit den medizinischen Diagnosen auf einer Pressekonferenz“ sagte Kohfeldt. „Jetzt ist es mal so, dass es deutlich schneller ging. Das andere Mal dauert es vier, fünf Tage länger. Da kannst du nicht einfach auf den Knopf drücken. Wir sind auf jeden Fall sehr froh, dass es so gekommen ist.“
Wackelkandidaten für das Spiel bei den Niedersachsen sind Guille Bueno (Oberschenkelprobleme) sowie Klaus Gjasula und Luca Marseiler (beide krank). Sicher fehlen weiterhin Christoph Zimmermann (Knieprobleme) sowie die drei Kreuzbandverletzten Fabian Holland, Matthias Bader und Paul Will.
Euch gefällt der Lilienblog? Dann unterstützt unsere Arbeit doch und fördert so die Medienvielfalt in Südhessen und rund um den SV Darmstadt 98.
Bildquellen
- sgf-SVD-2024-25-blog-0046a: Arthur Schönbein
F. Kohfeldt macht einen guten Job, hat voll eingeschlagen. Sehr unterhaltsame PK’s, weil er es so erklärt das man versteht, das absolute Gegenteil von T. L.. Hat die müde Truppe wiederbelebt und jetzt sind sie bei 98 % auf der Leistungskurve angekommen. Und das ist doch das Schönste daran. Und Kirschenfan R. Fritsch ist sicherlich wieder glücklich.
Ich hoffe, dass das nicht schon 98% sind, denn ein bisschen mehr als 2% noch möglichen Zuwachs‘ wird es brauchen, um konstant so gut zu performen, wie während der letzten vier, fünf Spiele.
H96 wird ein ganz dickes Brett werden. Die wollen unbedingt hoch und sind zu Hause im Moment sehr schwer zu schlagen.
… na da wird’s ja mal Zeit.
Die haben 6 Punkte mehr als wir, zwei Siege … Nach 12 Spieltagen einen Punkteschnitt von unter 2. Das ist wahrhaftig keine Übermannschaft.
Kohlfeld hat die Spielidee entwickelt, sein Trainerteam hat sie umgesetzt und zu guter Letzt hat die Mannschaft all diese Ideen begierig aufgesogen und bisher sehr gut umgesetzt.
Natürlich kann man in Hannover gewinnen, aber auch verlieren. Was auf jeden Fall nicht geht, ist die Demut zu verlieren und vom Aufstieg zu träumen.
Da halte ich es erstmal mit Dirk Schuster: 40 Punkte brauchen wir, um nicht abzusteigen und jeden Punkt mehr nehmen wir gerne mit. Am 34. Spieltag werden wir das Ergebnis sehen.