Der wochenlange Ausfall von Toptorjäger Isac Lidberg wegen einer Muskelverletzung trifft den SV Darmstadt 98. Aber Trainer Florian Kohfeldt sieht seine Mannschaft in der Offensive so flexibel aufgestellt, dass sie zahlreiche Möglichkeiten hat, den Schweden zu ersetzen.
„Wir haben nach der Länderspielpause im Oktober fast nie einer fixen Formation gespielt“, sagte der Lilien-Coach am Freitag. „Dementsprechend schauen wir jetzt auch wieder, was das Beste vom Positionsspiel ist, von den Spielern, die wir zur Verfügung haben, und was am besten zu Regensburg passt.“
Zuletzt Probleme mit Teams aus dem Tabellenkeller
Beim SSV Jahn Regensburg gastieren die Lilien im letzten Pflichtspiel des Jahres am Sonntag . Der Aufsteiger ist Schlusslicht, holte in den bislang 16 Spielen gerade 8 Punkte, erzielte magere sieben Tore und kassierte bereits 38 Gegentreffer. Von der Papierform ist der SV 98 also Favorit.
Aber gerade mit Mannschaften aus dem Tabellenkeller, die sehr defensiv ausgerichtet waren, haben sich die Lilien in dieser Saison immer schwer getan. Gegen Regensburgs Tabellennachbarn Braunschweig, Ulm und Münster konnten sie jeweils nicht gewinnen.
„Wenn wir in in den letzten Wochen größere Probleme hatten, Tore zu schießen, dann war es in der Regel gegen Gegner, die sehr tief gestanden haben“, sagte Kohfeldt. Es könne deswegen sein, dass Regensburg in der Analyse zu dem Schluss gekommen sei, dass das auch gegen Darmstadt Sinn ergebe.
Was gegen eine Regensburger Mauertaktik spricht
Allerdings sieht der Lilien-Coach auch Gründe, die gegen eine Mauertaktik der Gastgeber sprechen. „Das würde komplett dem widersprechen, wie sie die vergangenen Wochen spielen. Eigentlich gehen sie ein hohes Pressing, fast schon Mann gegen Mann.“ Vor diesem Hintergrund sei er sich nicht sicher, wie der Gegner auftreten werde.
Zudem rechnet Kohfeldt mit einem tiefen Platz, der dem Passspiel seiner Mannschaft nicht unbedingt entgegenkommen wird. „Ich glaube nicht, dass es unmöglich ist. Aber es erfordert eine hohe Konzentration“, sagte Kohfeldt.
Die Gefahr, dass man beim SV Darmstadt nach dem 5:1 über Kaiserslautern das Spiel beim Schlusslicht auf die leichte Schulter nimmt, sieht er nicht. „Diesen Gedanken haben wir zu 0,0 Prozent. Ich spüre ihn nicht in der Mannschaft, ich spüre ihn nicht bei mir.“
Er sei mit dem festen Vorsatz in die Woche gegangen, aufkommende Lässigkeit oder Unkonzentriertheiten sofort im Keim zu ersticken. Aber das sei nicht notwendig gewesen, denn die Mannschaft habe sehr gut trainiert.
Gute Nachrichten von Holland
Neben Lidberg fehlt den Lilien in Regensburg Klaus Gjasula, der erneut erkrankt ist. Auch Tobias Kempe war zuletzt ebenfalls krank, doch bei dem Mittelfeldroutinier sieht es deutlich besser aus für einen Platz im Kader. Hinzu kommen die Langzeitverletzten Christoph Zimmermann (Knie), Fabian Holland, Matthias Bader und Paul Will (alle Kreuzbandriss).
Mit Bader und Will rechnet Kohfeldt in dieser Saison nicht mehr. Für Zimmermann kommt das Trainingslager im Januar in Spanien auch noch zu früh. Dagegen soll Holland dann wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen. „Wir freuen uns darauf, dass unser Kapitän wiederkommt. Eine ganz wichtige Persönlichkeit“, sagte der Coach. „Das ist auf jeden Fall eine sehr gute Nachricht.“
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Bildquellen
- m05-SVD-2023-24-blog-0001b: Arthur Schönbein
- SVD-fck-2024-25-blog-0009: Arthur Schönbein