Florian Kohfeldt geht sehr defensiv mit den vielen Ausfällen beim SV Darmstadt 98 um, will sie nicht als Entschuldigung für die zuletzt vier sieglosen Spiele anführen. Aber die Personaldecke beim SV Darmstadt 98 wird immer dünner. Mit dem Nürnberg-Spiel landeten auch Kai Klefisch und Fabian Nürnberger im Lilien-Lazarett. Zumindest bei einem der beiden zeigte sich der Lilien-Coach pessimistisch mit Blick auf die Ausfallzeit.
Es war ein Zweikampf an der Seitenlinie, als Klefisch ohne ernstzunehmenden Gegnerkontakt plötzlich abbrach und zu Boden ging. Der Mittelfeldspieler wurde behandelt, versuchte, den Schmerz wegzulaufen, musste aber passen. Nach 17 Minuten kam Merveille Papela für ihn, der sich nach Anfangsproblemen steigerte und mit einem Kopfball die beste Torchance der Lilien hatte.
Gut 20 Minuten nach Klefisch erwischte es auch Nürnberger. Hier war der Zweikampf mit einem Gegenspieler bereits einige Augenblicke vorbei, ehe er sich plötzlich an die Hüfte fasste und zu Boden ging. Auch für den Ex-Nürnberger Nürnberger ging es an alter Wirkungsstätte nicht mehr weiter. Für ihn kam Guille Bueno, der ordentlich spielte, allerdings beim Tor hätte eingreifen müssen.
„Bei Fabi ist es wahrscheinlich eine Beckenprellung“, sagte Kohfeldt nach dem Spiel. „Er hat einen Schlag auf den Beckenkamm bekommen. Wir müssen abwarten, aber da habe ich ein bisschen Hoffnung, dass es nicht so schlimm ist.“ Schlechter sieht es bei Klefisch aus, der sich an der Leiste verletzt hat. „Bei Kai bin ich jetzt nicht so optimistisch“, sagte der Lilien-Coach.
Aktuell fehlt ein Drittel des Kaders
Fabian Holland, Paul Will, Matthias Bader, Christoph Zimmermann, Isac Lidberg, Tobias Kempe, Othmane El Idrissi und nun Nürnberger und Klefisch – damit fehlt aktuell rund ein Drittel des Kaders wegen Verletzung oder Krankheit. Kohfeldt bleibt dennoch positiv: „Umso wichtiger ist es, dass die Spieler, die jetzt hinten stehen, ihre Entwicklung nehmen und ihre Chance nutzen. Darauf freue ich mich.“
Ob der SV Darmstadt 98 nun noch auf dem Transfermarkt die Kaderbreite vergrößern muss? Da stehe er im ständigen Austausch mit Sportdirektor Paul Fernie, sagte Kohfeldt. „Klar hat sich unsere Situation heute verändert. Wir müssen mal abwarten, was mit Kai ist.“ Mit Papela und Jean-Paul Boëtius habe man aber zwei Spieler, die in diese Position hineinwachsen könnten,
Fernie kann noch bis Montag neue Spieler holen
„Ich glaube deswegen nicht, dass das jetzt ein Abend ist, der uns Anlass gibt, nochmal komplett neu zu denken“, sagte der Lilien-Coach. „Aber vor allen Dingen ist entscheidend, was Paul denkt. Wenn er eine Frage an mich hat, gebe ich ihm die Antwort. Aber er ist der entscheidende Mann.“
Vom Lilienblog auf mögliche Neuzugänge bis zum Ende der Winter-Transferperiode am Montag angesprochen, antwortete Fernie mit dem gleichen Wort, das auch Kohfeldt verwendet, wenn er vor einer Partie auf mögliche Spieler in der Startformation angesprochen wird: „Vielleicht!“
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Bildquellen
- fcn-SVD-2024-25-blog-0012: Arthur Schönbein