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Kai Peter Schmitz hängt in der Luft. Der ehemalige Co-Trainer der Lilien hat zwar noch einen Vertrag bis Sommer 2026. Doch in diesem Frühjahr wurde er freigestellt. Über eine Vertragsauflösung konnte man sich bis heute nicht verständigen. Knackpunkt sind unterschiedliche Vorstellungen über die Höhe der Abfindung. So steht Schmitz weiter auf der Gehaltsliste der Lilien.

Mittlerweile liegt der Fall beim Arbeitsgericht Darmstadt. Bereits zum zweiten Mal wurde dort jedoch der Termin verschoben. Zuletzt war der (morgige) Montag angepeilt gewesen. Nun ist es der 21. Juli. Dass man sich dann tatsächlich vor Gericht gegenübersteht, ist nicht sicher. Beim Verein wünscht man sich weiter eine einvernehmliche Lösung.

Und auch Schmitz ist weiter gesprächsbereit und hofft auf eine einvernehmliches Ende. Zeitweise schien die Einigung ganz nah, sagte er dem Lilienblog. „Die von Tom Eilers und Paul Fernie in Aussicht gestellte angemessene Lösung ist aber bisher nicht gefunden.“

Die Trennung war „aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen bei der Ausrichtung der Analyseabteilung“ erfolgt, wie Sportdirektor Paul Fernie im März gesagt hatte (-> der Lilienblog berichtete zuerst darüber). „Manchmal ist das in unserem Geschäft nötig. Es hat nichts mit der Person Kai Peter Schmitz oder seinem Engagement zu tun.“

Als Interimstrainer unbesiegt

Im Sommer 2016 war Schmitz ans Böllenfalltor gekommen. Unter dem damals neuen Cheftrainer Norbert Meier wurde er Athletiktrainer und Videoanalyst. Zuvor hatte er seine ersten Schritte als Trainer im Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach absolvierte und war später für den SC Paderborn tätigt.

In seinen knapp neun Jahren bei den Lilien erlebte Schmitz insgesamt acht Cheftrainer. Nach der Trennung von Dirk Schuster übernahm Schmitz im Februar 2019 als Interimstrainer. Unter seiner Leitung gab es einen 2:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden.

Danach wurde Dimitrios Grammozis als neuer Cheftrainer vorgestellt. Schmitz kehrte in seine ursprüngliche Funktionen als Athletiktrainer, Videoanalyst und Co-Trainer zurück. Im Februar 2022 wurde Christopher Busse Athletiktrainer bei den Lilien, weshalb sich Schmitz mehr auf Spiel- und Gegneranalyse fokussierte.

Allerdings war er danach nochmals als Trainer der Lilien-Profis aktiv: Am 13. Februar 2022 betreute er die Mannschaft bei Hannover 96 (2:2), weil sich Chefcoach Torsten Lieberknecht und Co-Trainer Ovid Hajou in Corona-Quarantäne befanden. Somit geht Schmitz als einziger Lilien-Trainer der jüngeren Vergangenheit unbesiegt in die Vereinsgeschichte ein.

Auch Wache und Scout mussten gehen

Schmitz ist einer von mehreren Staff-Mitgliedern, die in den vergangenen Monaten gehen mussten. Neben ihm trennte sich der Verein auch vom langjährigen Torwarttrainer Dimo Wache (-> siehe Lilienblog-Chronologie) und Scout Andre Martek.

(aktualisierte Version, Einschätzung Verein aktualisiert)

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Bildquellen

  • M60-SVD-2021-22-pokal-blog-0009: Arthur Schönbein

8 Kommentare

  • Udo D. sagt:

    Sehr unschöne Begleiterscheinungen, die den ganzen Vorgang der Trennung in ein schlechtes Licht rücken. Wer da nun letztlich Schuld hat, lässt sich von aussen nur schwer sagen. Aber ganz offensichtlich hat Schmitz andere Vorstellungen als die Lilien. Dass die Angelegenheit nun auch mediale Aufmerksamkeit bekommt, macht es für die Beteiligten nicht unbedingt einfacher.

    • Stephan Köhnlein sagt:

      Wobei man sagen muss, dass eine Partei gezielt die Öffentlichkeit gesucht hat. Ich habe beide Seiten gehört und den Eindruck, dass es womöglich nicht schlecht wäre, wenn eine neutrale Instanz entscheidet.

  • Jürgen sagt:

    So ein Vorgang ist zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer eigentlich normal. Bei einem befristeten Arbeitsverhältnis dürfte die Abfindung nicht allzu hoch ausfallen. Sollte er die Öffentlichkeit gesucht haben, um die nach oben zu treiben, wäre das auch nicht die feine englische Art. Bedauerlich ist natürlich, dass Schmitz ebenso wie Wache aus dem Verein gedrängt wurde. Aus Tradition anders ist das nicht.

    • Astrid L. sagt:

      Bei einem befristeten Arbeitsverhältnis gibt es im Normalfall gar keine Abfindung. Die Bezüge sind bis zum vertraglichen Ende (hier also noch ein Jahr) selbstverständlich weiter zu zahlen. Es sei denn, Herr Schmitz nimmt eine andere Beschäftigung an.
      Er wird ja wohl kaum freiwillig auf Geld verzichten. Warum sollte er auch?

  • Vielleicht wäre eine öffentliche Verhandlung vor dem Arbeitsrichter in DA für alle sehr aufschlussreich . Dann müssen wir nicht alle bis kommenden Oktober warten.
    Ab dann will der neue Präsident ( Herr Pfitzner ) sofort mit der Kommunikationsoffensive flott loslegen. Nun denn , lasst die Beteiligten und die Justiz sprechen. Hoffentlich gibt es genug Zuschauerplätze. Ich denke ja.
    In diesem Sinne !
    LILIEBLUEHEART

  • @ Jürgen
    Dein Kommentar gefällt mir .
    Vorallendingen die beiden letzten Sätze .
    Herr Schmitz kann juristisch so handeln, da ihn keine sogenannte Verschwiegenheitserkärung daran hindern kann. Denn dass, würde erhebliche juristische Weiterungen nach sich ziehen. Deshalb musste Dimo Wache dann seine Füsse sehr still halten. Gottseidank , kenne ich mich nicht damit aus. Schönen Sonntag noch für alle .
    LILIEBLUEHEART

  • @ Stephan
    Heute Mittag war auf der 98er – Vereinsseite der Lilienblog zum aktuellen Thema bezüglich Herrn Schmitz . Jetzt fehlt unser Lilienblog auf einmal.
    Irgendwie seltsam . Wer bestimmt das eigentlich ?? Herr Fritsch, oder wer im Verein . Würde mich sehr interessieren. Ich danke Dir.
    LILIEBLUEHEART

    • Stephan Köhnlein sagt:

      Gude, wie meinst du das: Der Lilienblog war auf der Vereinsseite? Auf sv98.de? Was stand da denn?
      Grundsätzlich entscheidet die Medienabteilung über die Inhalte auf der Vereinsseite. Aber wenn es etwas gibt, was der Vorstand möchte oder nicht möchte, dann wird man sich wohl unterordnen.

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