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Die Pokal-Geschichte des SV Darmstadt 98 ist zuletzt recht wechselhaft gewesen: In den vergangenen fünf Jahren erreichten die Lilien drei Mal das Achtelfinale. Zwei Mal war aber auch schon in der ersten Runde Schluss. Besonders ärgerlich bei den beiden Erstrunden-Niederlagen: Die Gegner 1860 München (2021) und FC Homburg (2023) spielten auch noch in einer niedrigeren Liga als die Lilien. Nun geht es am Samstag erneut zu einem unterklassigen Verein: dem Viertligisten VfB Lübeck.

Immerhin haben die Lilien diesmal nach zwei Siegen in der Liga eine breite Brust. „Im Pokal haben wir uns auch vorgenommen, sehr weit zu kommen“, sagt Kai Klefisch. Auf die Frage, was denn „sehr weit“ bedeute, antwortet er: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen.“ Auch wenn er das nicht als Ansage für den Gewinn des DFB-Pokals verstanden haben will, stellt er klar: „Wir gehen ja nicht in den Pokal, um zu verlieren.“

Kohfeldt will noch mal nach Berlin – und zwar nicht als Besucher

Trainer Florian Kohfeldt verweist darauf, dass im Vorfeld der Partie der eine oder andere Satz aus Lübeck gekommen sei, dass man sich ein Weiterkommen gegen Darmstadt vorstellen könne. „Das können wir allerdings auch“, sagt er und verspricht: „Wir werden das Spiel noch konzentrierter angehen als andere Spiele, weil es ein Do-or-Die-Spiel ist.“ Gerade in solchen Spielen entscheide sich in der Regel bereits in den ersten 20 bis 25 Minuten, ob es ein typisches Pokalspiel werde oder ob der Favorit deutlich mache, dass er intensiver und dominanter sei.

„Das Allerwichtigste ist weiterzukommen, weil der Pokal ist ein sehr wichtiger Wettbewerb für uns“, sagt der Lilien-Coach weiter. „Und deshalb gibt es keinerlei Geschenke, keine Rotation, gar nichts. Also Vollgas.“

Grundsätzlich teilt Kohfeldt auch die Sichtweise seines Spielers Klefisch. „Wenn er jetzt sagen würde: „Wir wollen eigentlich nur ins Viertelfinale“, dann macht das ja wenig Sinn.“ Natürlich sei der Pokalsieg „vielleicht nicht das realistische Saisonziel“. Aber der Trainer hat da auch ein persönliches Ziel: „Ich habe drei Pokal-Halbfinals. Irgendwann muss ich da hin nach Berlin. Also nicht nur zu Besuch.“

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Bildquellen

  • SGE-SVD-2022-23-pokal-blog-0001: Arthur Schönbein

7 Kommentare

  • Jürgen sagt:

    Jan Felber hat es neulich im Echo als „Mutter aller Niederlagen“ bezeichnet: Das Pokalaus gegen den damaligen Regionalligisten Astoria Walldorf in der Bundesligazeit unter Nobby Meier. Didi Hopp hat sich das Ganze aus sicherer Entfernung angesehen. Ich war seinerzeit dabei und konnte kein Loch finden, das tief genug gewesen wäre, um mich darin zu verkriechen. Mann, war das peinlich. Dagegen taten die in dem Beitrag genannten Pokalblamagen natürlich ebenfalls, aber vergleichsweise weniger weh. Bleibt in diesem Fall zu hoffen, dass sich Geschichte nicht wiederholt.

  • Frank Hofmann sagt:

    Nun da muss sich Kohfeldt leider einen neuen Verein in der 1. BuLi suchen. Die Lilien sind keine Pokalhelden. Zu schlechte Lose immer wieder gezogen, oder den falschen Tag erwischt, nicht genug austrainiert, den Gegner unterschätzt, oder einen eher einseitigen Spielleiter erwischt, im dramatischsten Elfmeterschießen, das die Truppe je auf fremden Platz erlebt haben dürfte (Skarke schießt den 9. Elfer entscheidend daneben gegen Kiel), gescheitert.
    Die weiteste Pokalserienstrecke war als Regionalligist gegen den damals mächtigen HSV im Viertelfinale am Bölle. Kastl hat dann den Deckel in der 88. Minute zu gemacht. Das war 1987 und Eckart Krautzun stand für uns an der Seitenlinie.
    Ich stand damals in der Nordkurve unter der Dugena Uhr. https://www.kicker.de/darmstadt-gegen-hsv-1987-dfb-pokal-758418/schema

    • Frank Hofmann sagt:

      Korrektur: wir waren damals gegen den HSV auch in der 2. BuLi. Sorry.

      • Katze vom Bosporus sagt:

        An diesem Tag hat Bruno Labbadia , angeblich wegen Verletzung, nicht gegen seinen neuen Arbeitgeber, den HSV gespielt.
        Der Schiedsrichter war an diesem Tag auch nicht so gut.
        An einem kalten Tag, beim 0 : 1 im Pokal am Bölle in den 70er, hat Bernd Gerstorf in der Verlängerung, dass Siegtor für Hertha BSC aus dem abseits heraus geschossen.
        Ich weiß noch wie der Darmstädter Anhang an den Ausgängen der alten Tribüne standen und auf den Schiri und die Spieler gewartet hatten.
        Mein Vater hat Bernd Gerstorf übel beschimpft, als er arrogant lächelnd, mit seinem Pelzmantel zum Bus ging.
        Den Schiri haben die Leute alle nicht zu Gesicht gekriegt.
        Her je. Was war das eine schöne Zeit an die ich mich nach knapp 50 Jahren noch erinnere.

        • Katze vom Bosporus sagt:

          Der Torschütze hieß Bernd Gersdorff. Ich hatte den Namen falsch geschrieben.

          • Jens sagt:

            An das Spiel kann ich mich erinnern. Das war mein aller erstes Pokalspiel und ich weiß noch, dass die Lilien, kurz vor Ende der Nachspielzeit eine Riesen Konterchance hatten. Sie hatten die Abwehrreihe der Hertha überspielt, aber dann hat, glaube ich der 2m Kielmann den Ball einfach ganz weit oben mit beiden Händen gefangen. Dafür gab es dann gerade mal Gelb. Wäre heutzutage eine sichere rote Karte gewesen. Das Tor wäre mir natürlich auf jeden Fall lieber gewesen.

  • MAX1898 sagt:

    Grundsätzlich ist im Pokal ja alles möglich. Bestes Beispiel war Bielefeld in der vergangenen Saison.
    Allerdings muss dann alles passen, wirklich alles. Von der Auslosung, der eigenen Tagesform, der Tagesform des Gegners und natürlich auch dem Glück das man braucht.

    Die Lilien haben sich in der Vergangenheit nie wirklich mit Ruhm bekleckert was den Pokal betrifft. Allerdings gab es auch immer wieder Spielzeiten in denen wir durchaus auch hätten noch weiter kommen können. Letzte Saison nehme ich da mal als Beispiel. Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir da Bremen auch schlagen können. Auch wenn das erst im Elfmeterschießen der Fall gewesen wäre.

    In die jetzige Pokalsaison gehe ich eigentlich positiv. Die Mannschaft macht auf mich einen gefestigten Eindruck und Lübeck sollte deutlich besiegt werden können.

    Die beiden Ultra peinlichen Spiele gegen Walldorf und Homburg hatten aber auch immer einen Vorlauf. Das war jeweils ein Bundesliga-Jahr, ergo kam man direkt aus der Vorbereitung und hatte bis dahin noch kein Liga-Spiel bestritten. In beiden Spielzeiten sind wir dann ja auch unrühmlich abgestiegen. In dem Spiel gegen 1860 sind wir an der taktischen Ausrichtung und der Chancenverwertung gescheitert. Damals sind wir mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet. Erst nach dem Pokalspiel hat die Mannschaft einen Weg gefunden Tore zu machen. Am Ende wurden wir vierter in der Liga.

    Ich denke das wir dieses Jahr eine solide Pokalsaison spielen können. Je nach Gegnerlos könnten wir es auch weiter schaffen als die Vorjahre. Ich mache mir da weniger Sorgen und freue mich auf alles was kommt.

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