Die Vorteile und Nachteile der Dreierkette, die Mängel in der Offensive, seine Wechsel oder die Schiedsrichterleistung – Florian Kohfeldt hatte nach dem torlosen Remis des SV Darmstadt 98 gegen Schlusslicht Magdeburg einiges zu analysieren und zu erklären.
Abwehrformation
Wir haben im Spiel mit dem Ball Viererkette gespielt, gegen den Ball war es eine Dreierkette. Ich fand nicht, dass Magdeburg zu großen Chancen gekommen ist. Elversberg hatte viel mehr Torchancen gegen Magdeburg zugelassen. Aber die schießen halt im richtigen Moment das Tor. Wir haben mit der Dreierkette defensive Stabilität gewonnen. Aber wir haben dafür die Doppel-Sechs weggenommen. Spielkontrolle haben wir erst bekommen, als Mey (Papela) reingekommen ist und mit Hiro (Akiyama) Doppel-Sechs gespielt hat. Das sind immer Abwägungsthemen.
Matej Maglica
Er war stabil. Aber im Ballbesitz war es auch nicht so gut, dass wir es haben überspielen können. Aber das schmälert seine Leistung nicht. Ich würde sagen, er war der Beste von den Dreien in der Abwehrkette. Jetzt schauen wir, was die nächsten Wochen bringen. Wir haben ein Thema hinten rechts. Matze (Bader) ist zwar gut reingekommen, aber ob er 90 Minuten spielen kann, halte ich für sehr fraglich.
Ballbesitz
Du brauchst Magdeburg nicht zu dominieren. Auch Hannover hatte gegen die nur 40 Prozent Ballbesitz. Du musst Geduld haben und auf die sechs bis zehn Ballgewinne warten, die wir heute auch hatten. Was wir daraus gemacht haben, war aber nicht gut. Wir haben zu viel Bälle in den Räumen und beim Festmachen verloren. Nach meiner Rechnung hatten wir vier oder fünf Chancen, die wir schlecht abgeschlossen haben. So war die Szene von Marco Richter nicht gut. Auch Fraser muss den Ball aufs Tor bringen. Es war individuell einfach nicht unsere beste Leistung.
Späte Wechsel
Als wir für die letzten rund 15 Minuten mit Nachspielzeit gesagt haben, wir erhöhen das Risiko, kam die gelb-rote Karte. Da stand der Dreifachwechsel schon draußen (mit Matthias Bader, Bartosz Bialek und Leon Klassen). Wir hatten Isac (Lidberg) zuletz viel gelobt, aber heute ist das Spiel an ihm ein bisschen vorbeigelaufen. Trotzdem tut man sich schwer, da etwas zu ändern. Fraser mit seiner Lauf- und Pressingstärke konnte ich auch nicht runternehmen. Deshalb haben wir spät reagiert. Ich würde es genauso wieder machen, weil die Optionen aus meiner Sicht limitiert waren.
Die Bedeutung des Spiels
Spiele gegen Magdeburg sind immer etwas Besonderes. Ich habe einen Riesenrespekt vor Magdeburg – sowohl individuell wie auch als Mannschaft. Es war ein Spiel, in dem es normalerweise dazu gereicht hätte, gewinnen zu können. Aber individuell waren wir heute nicht am Limit. Letztes Jahr hätten wir hier mit einem 0:2 gesessen, da bin ich mir ziemlich sicher. Deshalb nehmen wir das heute mit. Das hat mich ein bisschen an Spiel gegen Preußen Münster letztes Jahr hier zu Hause erinnert: Da war es genau andersrum. Wir hatten die ganze Zeit den Ball, aber du hast irgendwie das Gefühl, gleich fällt hinten noch einer rein.
Seine gelbe Karte
Der Schiri hat mich als zu emotional empfunden, weil ich von unten raus bin. Das muss ich akzeptieren. Es war seit sehr langer Zeit mal wieder eine gelbe Karte für mich. Ich ärgere mich ein bisschen darüber, auch dass er sie mir gegeben hat. Vielleicht war es auch drüber. Ich habe es nicht so empfunden, weil man sagt mir immer: Hände in der Tasche, dann ist alles okay. Und ich habe auch nichts Böses gesagt. Ich muss da raus. Was soll ich machen? Ich bin in allen Kartenstatistiken, was Trainer angeht, sehr weit hinten. Das sah bei mir in Bremen anders aus. In die Mannschaftskasse muss ich jetzt trotzdem zahlen.
Die gelb-rote Karte für Sergio Lopez
Die Schlussphase mit der gelb-roten Karte hat bei uns für etwas mehr Stress gesorgt. Es war ein Zusammenprall. Klar, Sergio kommt zu spät. Aber da ist null Ellenbogen. Da ist gar nichts. Ich hätte mir gewünscht, man hätte es bei dem Zusammenprall belassen. Als Darmstädter Trainer nehmen ich es so war, dass der Schiedsrichter die gelb-rote Karte nicht hätte geben müssen.
Die Schiedsrichterleistung
Ich will gar nicht in die Richtung gehen. Da wird dann ein Zitat irgendwo rausgesetzt und es klingt so, als ob ich, ich mich jetzt hier maßlos über die Schiedsrichterentscheidungen aufrege. Wie alle Trainer, wie alle Spieler heute hat der Schiedsrichter sicherlich auch Momente gehabt, die nicht top waren. Aber ich will nicht sagen, dass er heute spielentscheidend war. Dementsprechend ist es es nicht wert, dass wir – mit allem Respekt gegenüber dem Schiedsrichter – hier eine Diskussion aufmachen. Das sparen wir uns für andere Momente auf.
Vorfreude auf die Schalke-Spiele
Ich freue mich wie ein kleines Kind auf die beiden Spiele. Freitagabend, die Arena voll, dann am Mittwoch im Pokal, das Bölle auch voll. Ich habe vor zehn Tagen noch mit Baumi (Schalke-Sportvorstand Frank Baumann) lange telefoniert. Die sind in einem totalen Lauf. Ich würde jetzt aber auch nicht sagen, dass wir in einer schlechten Phase sind. Wir sind auch sehr lange ungeschlagen – auch wenn wir gerne mit einem Sieg da hingefahren wären. Ich glaube, das wird ein spannender Doppelpack.
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Bildquellen
- ksv-SVD-2025-26-blog-0077: Arthur Schönbein
Gegen Schalke braucht es ein dicke Leistungssteigerung da nutzt alles Schöngerede nicht. Die Tabelle lügt nicht. Magdeburg war schlecht aber wir waren warum auch immer noch schlechter. Das war ein Heimspiel und Mannschaften mit mehr power im Sturm hätten uns abgeschossen. Wir waren null eklig und alle Atribute haben gefehlt.Das konnte jeder sehen.
Ist ja schonmal interessant, dass der Bedarf gesehen wird, nach einem Spiel wie heute die Traineranalyse nachzuschieben. Da gibts wohl bedarf.
ABER: Die ist leider genauso halbherzig wie das Spiel. Ich sags auch hier nochmal: Von vornherein der Eindruck, dass man auf 1:0 spielt und dann sagen kann „So ein Spiel hätten wir letzte Saison noch verloren.“
Reicht mir nicht. Fakt ist, dass bisher sieben von acht Mannschaften Magdeburg geschlagen haben. Darunter zugegeben einige, die jetzt oben stehen, aber was das angeht wird mir ein bisschen bange. Was mich stört ist, dass die ganze Anlage des Spiels völlig unambitioniert war und da sind mir taktische Geplänkel egal.
Spätestens zur 65., 70. sollte man merken, dass lange Pässe und locker weitergeleitete Bälle wohl nicht zum Erfolg führen. Und dann müsste man mal was ändern. Sehe nicht, dass das passiert ist. Und die vermeintliche „Rote“ gegen Lopez, als die sie seltsamerweise viele gesehen haben (direkt im Stadion, danach im Gespräch, hier im Forum) war halt eine Gelb-Rote. Und die zweite Gelbe kann man durchaus als solche sehen, nämlich nicht als „Zusammenprall“, sondern als ein Versuch, einen cleveren Check zu setzen. Nur war er halt nicht clever sondern ein bisschen zu offensichtlich. Und das in nicht bedeutender Position und wie gesagt, eben nicht „clever“. Kannste schon Gelb für Doofheit geben.
Also: Hört uff zu jammern. Die Leistung war schwach und Magdeburg war bisher nicht in einem „Tief“, sondern schwach. Wir haben jetzt die Galerie der eher schwachen Teams abgearbeitet, ab jetzt wirds schwerer.
Das heutige Spiel stimmt mich da nicht zuversichtlich.
Manche interessieren sich dafür, was der Trainer gesagt hat, als die Kameras aus waren. Andere wissen es eben selbst besser und interessieren sich nicht dafür, was die Verantwortlichen sagen. Man muss dem ja nicht zustimmen. Aber für eine fundierte Meinungsbildung ist es vielleicht nicht das Schlechteste, es zumindest mal gehört zu haben.
Gut. Ich habs nochmal genauer gelesen und es gibt eine Passage, in der alles steckt, was mich an diese Spiel gestört hat. Nach diversen taktischen Erwägungen sagt Kohfeldt:
„Es war ein Spiel, in dem es normalerweise dazu gereicht hätte, gewinnen zu können. Aber individuell waren wir heute nicht am Limit. Letztes Jahr hätten wir hier mit einem 0:2 gesessen, da bin ich mir ziemlich sicher. Deshalb nehmen wir das heute mit.“
Im Einzelnen:
„Es war ein Spiel, in dem es normalerweise dazu gereicht hätte, gewinnen zu können.“ Was ist „normalerweise“? Heute zumindest offensichtlich nicht? Montag wäre besser gewesen? Oder Mittwoch?
„Aber individuell waren wir heute nicht am Limit.“ In der Tat! Warum? Wenn man also gegen Magdeburg ans Limit gehen muss: Was bringt eine Mannschaft ans Limit? Taktik? Oder gehört auch eine emotionale Komponente dazu? Kann Kohfeldt emotionale Ansprache?
„Letztes Jahr hätten wir hier mit einem 0:2 gesessen, da bin ich mir ziemlich sicher.“ Den Spruch möchte ich jetzt langsam nicht mehr hören. Führt aber zum nächsten:
„Deshalb nehmen wir das heute mit.“ Tja., Müssen wir wohl. Aber muss das die notwendige Schlussfolgerung sein? Haben wir vor, auch in den weiteren Spielen auf nen knappen Sieg zu spielen, und wenns nicht klappt halt „das mitzunehmen“. Sagts mir bitte rechtzeitig, weil ich dann von vornherein überlege, ob ich „das“ auch „mitnehmen“ möchte. Oder mir nen gemütlichen Nachmittag im Sessel mache.
Die Restlichen Aussagen? Nun je: „Spiele gegen Magdeburg sind immer etwas Besonderes.“, „Du musst Geduld haben und auf die sechs bis zehn Ballgewinne warten, die wir heute auch hatten.“, „Ich freue mich wie ein kleines Kind auf die beiden Spiele.“ … Und bei Fraser hatte der Schuss aufs Tor kommen müssen. Wenigstens aufs Tor. (Muss ja nicht „ins Tor“ kommen.)
Isser aber nicht.
Richtig: bis auf zwei drei ungefährliche Fernschüsse hätten sie keine echte Torchance im gesamten Spiel. Was mir fehlt, ist, mal volle Pulle Druck aufzubauen und richtig auf ein Tor zu drängen. Wenn dann mal Angriff auf Angriff läuft, dann kommen über kurz oder lang auch mal richtige Chancen auf. Immer so vor sich hinspielen mit der Hoffnung, daß Lindberg schon irgendwann treffen wird, ist mir zu wenig.
Die Hälfte der Vorrunde ist nun rum. Es ist an der Zeit die bisherigen Gegner in der Hinrunde einmal zu bewerten, um eine angemessenere Beurteilung des Großen und Ganzen zu bekommen.
1. Spieltag: VfL Bochum Note 5
2. Spieltag: 1. FC Nürnberg Note 5
3. Spieltag: Hertha BSC Note 4
4. Spieltag: 1.FC Kaiserslautern Note 4
5. Spieltag: E. Braunschweig Note 4-
6. Spieltag: F. Düsseldorf Note 6
7. Spieltag: D. Dresden Note 4-
8. Spieltag: Holstein Kiel Note 3
9. Spieltag: 1.FC Magdeburg Note 4-
Fazit: In 9 Spielen ein einziger ordentlicher bis guter Gegner, ansonsten schwache bis sehr schwache und überwiegend völlig harmlose Teams.
Aber selbst gab es auch halt nur zwei wirklich gute Leistungen in diesen 9 Spielen zu beobachten.
Wer nur auf die erreichten Punkte schaut und den fußballerischen Aspekt überhaupt nicht interessiert, der darf allerdings sehr zufrieden sein.
Interessante Gegnernoten, woher kommen die denn? Göttliche Eingebung?
Nein, Einfach nur angemessene Beurteilung der Spiele. Das langt doch auch schon.
Aber okay, die Noten sind tendenziell schon eher positiv gewählt.
Woher kommen denn die Kicker Noten? Göttliche Eingebung oder Auswürfeln?
Also göttliche Eingebung, ich wusste es …
Sie hat ihr letztes Zeugnis abgeschrieben. Die 3 war „Religion“.
Da können wir ja froh sein, dass Du Deines nicht abgeschrieben hast. Sonst hätten wir nur eine einzige Note dabei.
Amen
@Michael: Astrid L. ist ein Mann, den Namen hat er nur gewählt, um sich über eine Userin hier lustig zu mache (und weil er unter seinem vorherigen Alias hier rausgeflogen ist).
Alles klar. Sachen gibt`s … 😉
„Shaved her legs and then he was a she…“ (Lou Reed)