Der klare Pokal-Erfolg des SV Darmstadt 98 über Schalke war vor allem geprägt von zahlreichen Personalien. Egal ob Kai Klefisch, Matej Maglica oder Bartosz Bialek – sie alle hatten maßgeblichen Anteil an der starken Leistung der Lilien. Aber Trainer Florian Kohfeldt sah noch mehr Gründe dafür, wieso seine Mannschaft nach zuletzt einigen schwächeren Spielen wieder stark auftrumpfte. Die wichtigsten Aussagen des Lilien-Coaches nach der Pressekonferenz dokumentiert der Lilienblog nach Schlagworten:
Die unterschiedlichen Gesichter der Mannschaft innerhalb weniger Tage
Wir waren sehr selbstkritisch mit uns, schon nach dem Magdeburg-Spiel, und haben das intern auch klar angesprochen. Es war ein großer Vorteil für uns, dass wir zweimal gegen Schalke gespielt haben. Schalke erzeugt unglaublich viel Energie auf dem Platz. Wir haben dieses Spiel auf Schalke gebraucht, um heute zu wissen, dass der Raum da ist, um hinter die Kette zu kommen. So wie heute stelle ich mir meine Mannschaft vor: aggressiv im Pressing, viele Balleroberungen, mutig, immer auf der Suche nach Tempoaktionen. Das größte Kompliment ist, dass es hochverdient war, als es 4:0 stand. Dementsprechend bin ich sehr stolz auf die Mannschaft – auch weil wir in den letzten beiden Spielen keine gute Phase hatten.
Die vier neuen Spieler in der Startformation
Kai (Klefisch) ist schon ein bisschen unser Kleber, er kann unser Spiel von hinten nach vorne transportieren und Pressingwege gehen, wie andere sie nicht gehen. Hiro (Akiyama) fühlt sich dann an seiner Seite sehr wohl. Die beiden kommunizieren auch viel. Trotzdem freut es mich, dass wir mit Paul Will einen zweiten Spielertypen haben, der eine ähnliche Fähigkeit hat wie Kai. Sergio (Lopez) als Rechtsverteidiger ist spielerisch jemand, der unter Druck rausgehen kann. Und über Isac (Lidberg) muss man nicht viel reden. Er hat zwar kein Tor geschossen. Aber es macht etwas mit dem Gegner, wenn Isac spielt. (redaktioneller Hinweis: Zu Fabian Holland folgt in Kürze eine eigene Geschichte.)
Die drei Kontertore
Konter ist ein Teil der Spielidee, aber eben nicht nur der Konter. Das war diese richtig gute Mischung. Es war nicht so, dass wir nur gekontert haben. Wir hatten auch durchgespielte Angriffe. Immer die Bedrohung hinter die letzte Kette zu bringen, damit der Gegner nicht komplett durchschieben kann. Das haben wir heute top gemacht.
Bartosz Bialeks Jokertor kurz nach der Einwechslung
So schön, dass er es endlich gemacht hat. Ich kenne den Jungen so lange. Er hatte so eine lange Leidenszeit. Als er aufs Tor gelaufen ist, habe ich gesagt: Bitte, Junge, bitte, jetzt mach es einfach. Ich glaube, ihm ist so ein Stein vom Herz gefallen. Uns allen. Er hat ein schwieriges Spiel gehabt auf Schalke. Er war sehr kritisch mit sich. Der Junge hat einen hohen Anspruch an sich. Er kommt nach und nach dahin. Das freut mich sehr.
Den Bankplatz für Aleksandar Vukotic
Er war nicht erfreut. Wenn ein Spieler mal nicht spielt, muss er mich nicht lieben. Aber er muss es respektieren. Das hat Vuko getan. So werden wir auch die nächsten Wochen damit umgehen. Mit Matej (Maglica) haben wir das beste Beispiel dafür, wie so etwas funktioniert. Der hatte die eineinhalb Jahre, seit ich hier beim SV Darmstadt 98 bin, nichts Stänkerisches oder eine Null-Bock-Einstellung, sondern hat hart gearbeitet. Er hat immer weitergemacht. Er wusste, dass eine Wertschätzung für ihn da ist. Und wenn ich heute einen rausheben würde, würde ich sagen: Matej war überragend. Aber das heißt noch lange nicht, dass Vuko jetzt immer auf der Bank sitzt. Matej ist das beste Beispiel dafür, wie man sich in einem Konkurrenzkampf verhält.
Seine Meinungsverschiedenheit mit Standard-Trainer Darius Scholtysik
Mit Scholti war gar nichts. Wir hatten vorher zwei Spieler vorne gelassen, weil wir Schalke Standardstärke nehmen wollten, indem wir ihre Varianten in den Rückraum nehmen, wo sie sehr stark sind. Ich war in der 94. Minute der Meinung, dass Schalke eins gegen eins verteidigen wird bei 0:4 und nicht zwei Spieler zurücklässt. Und Scholti war der Meinung, dass wir trotzdem noch einen rausziehen. Aber wir haben zu null gespielt, ein Standardtor gemacht. Scholti, Mann des Tages im Trainerteam (lacht).
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Bildquellen
- Florian Kohfeldt: Arthur Schönbein



Ich hatte erwartet, dass Paul Will nach seinen überzeugenden Einwechslungen mehr Einsatzzeit bekommt. Vielleicht wurde er bewusst geschont und darf am Samstag ran?
Und wird es eine Heinerstube zum Spiel geben? Das wäre klasse.
Das war der von allen erhoffte magische Abend am Bölle! Schade, dass es die Wahl zum Spieler des Spieltages im Pokal nicht gibt. Für mich: Maglica. Hinten praktisch fehlerfrei und vorn ein starkes Kopfballtor gemacht. Und Bialek mit dem ersten Pflichtspieltor seit eineinhalb Jahren … was willst du mehr als Fan? Neben mir saßen zwei Schalker, die sich das voller Respekt angesehen haben. Aber: wenn Schuhen den Ball von Karaman nicht bärenstark pariert hätte, wäre es wohl ein anderes Spiel geworden. Freue mich auf Bielefeld. Schade, dass Mehlem gestern verletzt runter musste. Wird wahrscheinlich am Wochenende fehlen.