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Mit 2,9 erfolglosen Torabschlägen pro Spiel rangiert Lilien-Keeper Marcel Schuhen nach elf Spieltagen im unteren Drittel der Zweitliga-Keeper – so zumindest die Zahlen des Portals Fußballtransfers (->), die sich mit den subjektiven Eindrücken mancher Zuschauer decken. Doch das Thema hat mehr Aspekte, als diese Zahlen nahelegen.

Dass ein Torhüter nach einem Tor der eigenen Mannschaft beglückwünscht wird, ist zum Beispiel eher selten. Diese Anerkennung wurde jedoch Schuhen am vergangenen Samstag im Spiel gegen Arminia Bielefeld zuteil: Gegen Ende der ersten Hälfte schlug er einen weiten Abschlag über die Bielefelder Abwehrkette in den Lauf von Isac Lidberg. Der Torjäger fackelte nicht lange, zog nach innen und netzte zum 2:1 ein.  

Es war nicht die erste Vorlage den 32-Jährigen. Insgesamt vier Assists konnte Schuhen in seiner bisherigen Karriere verbuchen – einen weiteren im Trikot des SV Darmstadt in der Saison 2022/23 in Bielefeld sowie zwei Vorlagen in seiner Zeit beim SV Sandhausen. Dazu kommt ein sensationelles Tor für die U19 des 1. FC Köln, das ebenfalls aus einem Abschlag resultierte. Damals wurde Schuhen von der Sportschau mit dem Tor des Monats März 2011 ausgezeichnet.

Lange Bälle entsprechen nicht der Spielphilosophie

Lilien-Trainer Florian Kohfeldt hob den Assist nach dem Bielefeld-Spiel explizit hervor, als er auf die zwiespältige Abstoßbilanz seines Keepers angesprochen wurde. Grundsätzlich hätten lange Bälle aber wenig mit der Darmstädter Spielphilosophie zu tun: „Wenn man so spielt wie wir, nämlich nicht unkontrolliert lang, dann kannst du nicht jedes Mal als Torwart den Ball langschlagen. Dann kriegst du kaum Kontrolle. Das heißt, lange Abschläge sind für mich ein kalkuliertes Risiko.”

Dieses Risiko kann den Lilien auch leicht zum Verhängnis werden, wie vergangene Partien zeigen. Denn gelegentlich fanden Schuhens Abschläge den falschen Fuß – den des Gegners, der dann seinerseits zu einem schnellen Angriff kommt. 

Kohfeldt lobt Schuhens fußballerische Entwicklung  

Hohe und weite Abschläge sollen weiterhin die Ausnahme bleiben – auch wenn jetzt „die Zeit der schlechteren Plätze” (O-Ton Kohfeldt) kommt, in denen der Ball über kurze Distanzen womöglich öfter auch mal verspringen kann. 

Für seine Nummer Eins hatte der Lilien-Trainer, früher selbst Torhüter in der Reserve von Werder Bremen, am Samstagabend dennoch ein Lob übrig: „Insgesamt bin ich mit der fußballerischen Entwicklung von Marcel Schuhen über die letzten anderthalb Jahre mehr als zufrieden.” 

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Bildquellen

  • SVD-dsc-2025-26-blog-0016: Arthur Schönbein

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