Der neue Sportliche Leiter Carsten Wehlmann sprach am Dienstag über die Suche nach einem Nachfolger für Dirk Schuster. Der Neue müsse die Situation annehmen, sich mit dem vorhandenen Kader identifizieren. Er soll die Mannschaft stabilisieren und weiterentwickeln. „Wir schauen, dass wir einen Trainer haben, der nicht am Ende seiner Karriere ist, sondern sich noch weiter mitentwickeln will“, sagte er.
Frage: Herr Wehlmann, Sie sind beauftragt, einen neuen Trainer zu suchen. Wie weit sind Sie damit?
Carsten Wehlmann: Dadurch, dass ich erst gestern mit der Aufgabe beauftragt wurde, ist es natürlich ein sehr kurzes Zeitfenster. Wir schauen, dass wir schnellstmöglich eine Lösung finden. Wir sind in Vorbereitung auf Gespräche, wir führen Gespräche.
Frage: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Neue schon am Samstag beim wichtigen Heimspiel gegen Dresden auf der Bank sitzt?
Carsten Wehlmann: Das kann man schlecht in Prozent ausdrücken. Wegen der Kürze der Zeit könnte es schwierig werden. Wir arbeiten an einer Lösung, dass jemand am Wochenende auf der Bank sitzt. Wenn es nicht so sein sollte, vertrauen wir den Leuten, die jetzt das Training geleitet haben, das Spiel gegen Dresden so anzugehen, dass wir es erfolgreich gestalten können. Es ist abgestimmt, dass dann der Kai-Peter Schmitz die Verantwortung hat in Zusammenarbeit mit dem Patrick (Kurt, U17-Trainer).
„Es wird kein Feuerwehrmann sein“
Frage: Was für ein Profil soll der neue Trainer haben?
Carsten Wehlmann: Wir brauchen einen Trainer, der die Situation annimmt, der sich mit dem vorhandenen Kader, dem wir absolut vertrauen, identifizieren kann und damit arbeiten möchte. Es wird kein Feuerwehrmann sein, wie gestern ja schon der Präsident gesagt hat. Jemand, der die Mannschaft stabilisiert und weiterentwickelt.
Frage: Wie sieht denn die Suche aus?
Carsten Wehlmann: Sie können sich schon vorstellen, dass einiges an Bewerbungen einfliegt. Aber wir haben uns natürlich Gedanken gemacht, welche Trainer vielleicht in Frage kommen können. Es ist also nicht so, dass wir eine Bewerbungsliste durchgehen. Wir haben durchaus unsere eigenen Ideen. Es kann auch durchaus sein, dass da jemand unter Vertrag steht.
„Ich denke, dass unsere Fans absolut hinter dem Verein stehen – unabhängig von Personen“
Frage: In Sandhausen haben die Fans noch deutlich für Schuster skandiert. Befürchten Sie jetzt eine Spaltung mit den Fans?
Carsten Wehlmann: Nein, absolut nicht. Ich denke, dass unsere Fans absolut hinter dem Verein stehen – unabhängig von Personen. Es geht darum, den Verein zu unterstützen. Wir können das nur gemeinsam schaffen. Ich bin sicher, dass sie am Samstag wie eine Wand hinter uns stehen werden.
Frage: Wie groß ist die Liste der Kandidaten noch?
Carsten Wehlmann: Die Liste der Kandidaten ist relativ überschaubar. Ich möchte da keine Zahlen abgeben. Aber es gibt schon konkrete Ideen.
Frage: Sind schon Trainer kontaktiert worden?
Carsten Wehlmann: Jetzt sind Trainer kontaktiert worden. Es finden Gespräche statt. Dann schauen wir, dass wir schnellstmöglich die beste Lösung finden.
Frage: Jung oder alt?
Carsten Wehlmann: Es muss kein alter Trainer sein. Wir schauen, dass wir einen Trainer haben, der nicht am Ende seiner Karriere ist, sondern sich noch weiter mitentwickeln will.
Frage: Im Winter wurden unter dem alten Trainer Dirk Schuster fünf neue Feldspieler geholt. Inwieweit ist das ein Problem für den neuen Trainer?
Carsten Wehlmann: Ich denke, das ist kein Problem. Der Trainer muss sich mit den Spielern identifizieren, die da sind. Es ist eben keine Transferperiode mehr. Wir haben einen gut zusammengestellten Kader.
„Wir beschäftigen uns nicht mit Worst-Case-Szenarien“
Frage: Kein Feuerwehrmann heißt also auch längerfristige Perspektiven über die Saison hinaus?
Carsten Wehlmann: Ja, aber es geht auch darum, dass wir uns stabilisieren. Es geht um die aktuelle Situation mit Ausblick auf die Zukunft.
Frage: Gibt es auch ein Worst-Case-Szenario mit Abstieg in die 3. Liga?
Carsten Wehlmann: Wir beschäftigen uns nicht mit Worst-Case-Szenarien … (lacht). Aber im Ernst, wir können auch auf die Tabelle gucken. Natürlich beschäftigt man sich mit solchen Szenarien. Aber wir sind absolut davon überzeugt, dass wir die Qualität in der Mannschaft haben, schnellstmöglich die nötigen Punkte einzufahren. Über die 3. Liga haben wir uns noch nicht unterhalten.
Frage: Wie sieht es mit der künftigen Trainerphilosophie aus? In den vergangenen Jahren war ja vor allem Kampf in Darmstadt Trumpf. Wir sich das ändern.
Carsten Wehlmann: Das muss der jeweilige Trainer mit dem vorhandenen Kader entscheiden. Er muss das Bestmögliche aus der Mannschaft herauszuholen.
Bildquellen
- Wehlmann-P: lilienblog