Wie verkraftet die Mannschaft die Klatsche beim Aufsteiger Osnabrück? Wie sieht es mit den Verletzten aus? Wird der Verein nochmals auf dem Transfermarkt aktiv? Zu diesen und anderen Themen äußerte sich Lilien-Coach Dimitrios Grammozsi am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden (Freitag, 18.30 Uhr)
Zuschauer
Der Gästebereich ist komplett ausverkauft, dazu gehören auch erstmals die 938 neuen Stehplätze auf der Gegengerade. Für den Heimbereich gab es am Donnerstag noch Tickets auf der Haupt- und auf der Nordtribüne.
Osnabrück-Pleite
„Wir haben das Spiel analysiert, haben unsere Fehler aufgearbeitet und Lösungen versucht zu sehen, damit wir das beim nächsten Spiel besser machen“, sagte Grammozis. „Was mir besonders gut gefallen hat, war die Reaktion der Jungs, die sehr selbstkritisch waren und nicht nach Ausreden gesucht haben. Aber sie haben auch jetzt nicht alles in Frage gestellt. Sie haben gesagt: „Okay, wir haben keine gute Tagesform gehabt“, aber das Spiel auch als Ausrutscher gesehen.“
An was hat es denn gelegen, nur an der Tagesform, wollte ein Journalist wissen. „Da war einiges“, sagte Grammozis. Was denn? „Das haben wir mit den Jungs intern aufgearbeitet, da muss ich ja nicht ins Detail gehen. Jeder, der das Spiel verfolgt hat, konnte sehen, woran es gelegen hat. Die Gründe habe ich in der Pk versucht aufzuarbeiten und einige Sachen genannt. Ich möchte nicht zu viel über das Spiel von Osnabrück sprechen. Die volle Konzentration gilt dem Spiel morgen.“
Personal
Ob die Pleite beim Aufsteiger personelle Konsequenzen haben wird, ließ der Coach offen. „Ich bin mit meiner Elf noch nicht durch gegen Dresden. Wir warten heute nochmal das Abschlusstraining ab.“ Dann wird sich unter anderem entscheiden, ob Patrick Herrmann, der in Osnabrück wegen Oberschenkelproblemen ausfiel, wieder dabei ist. Am Mittwoch hatte er bereits wieder mit der Mannschaft trainiert. Erich Berko könnte gegen seinen Ex-Club erstmals in dieser Saison eine Option für den Kader sein. Er befinde sich „auf einem sehr, sehr guten Weg“.
Mathias Honsak hat laut Grammozis das Individualtraining sehr gut überstanden, wird nächste Woche wieder ans Mannschaftstraining herangeführt und ist dann auch wieder eine Option für das Team. Braydon Manu habe noch immer Probleme nach seiner Kapselverletzung. Hier könne man nur abwarten. Felix Platte, der sich am Sonntag im Aufbautraining erneut einen Muskelbündelriss zugezogen hatte, fällt länger aus. „Das hat mir auch persönlich sehr weh getan“, sagte Grammozis.
Dass es derzeit mehrere Muskelverletzungen im Team gibt, ist für den Trainer aber „reiner Zufall“. Das passiere auch anderen Teams. „Natürlich versucht man, die Gründe dafür zu analysieren. Aber ich sehe da keinen Zusammenhang, was die Trainingsbelastung angeht.“
Transfermarkt
Womöglich wird der Verein nach dem Ausfall Plattes nochmals auf dem Transfermarkt aktiv. Nach dem Dresden-Spiel werde man sich zusammensetzen und beraten, ob man nochmals tätig werden sollte, sagte Grammozis. Er verwies allerdings darauf, dass sowohl Honsak als auch Berko in der vordersten Spitze spielen könnten.
Spielplan
Nachdem die Lilien bei Veröffentlichung des Spielplans wegen des kurzen Abstands etwas gemosert hatten, gibt sich Grammozis mittlerweile gelassen: „In anderen Ligen wird auch alle drei Tage gespielt. Da sagt keiner, dass die Jungs müde sind.“ Als Spieler habe er am liebsten ohnehin jeden dritten Tag gespielt, weil das Spiel für jeden Fußballer das Highlight sei. „Insofern freuen wir uns, dass wir möglichst schnell wieder auf den Platz dürfen, um unsere Qualität zu zeigen.“
Gegner
„Dynamo Dresden ist dafür bekannt, dass es nicht die ruhigsten Fans hat“, sagte Grammozis. „Aber wir freuen uns natürlich auch auf unsere Fans, die uns wieder pushen werden.“ Der Gegner speile gerne flach und wolle sich nach vorne durchkombinieren. Zusätzliche Selbstvertrauen gebe den Sachsen der Sieg gegen Heidenheim. „Insofern müssen wir unsere Grundtugenden auch wieder an den Tag legen, unsere gute Defensive, damit wir dem Gegner nicht die Räume geben“, sagte Grammozis.
Dursun-Auswechslung
Der Angreifer musste gegen Osnabrück in der Kabine bleiben, weil Grammozis das System umstellte und die Defensive stärken wollte. „Ich kenne keinen Spieler, der begeistert ist, wenn er ausgewechselt wird“, sagte der Trainer. „Es war aber nicht so, dass ich ihn als Sündenbock ausgemacht habe. Wir haben alle nicht die Leistung gebracht, die uns davor ausgezeichnet hat. Aber wir müssen Entscheidungen treffen. Es war ein taktischer Wechsel“ Funktioniert hat es nicht, die Lilien kassierten drei weitere Tore und blieben vorne harmlos. „Wir haben uns das auch anders vorgestellt“, räumte der Coach ein.
Bildquellen
- Wir-sind-die-heiner-02-blog: Arthur Schönbein
- D98-SGD-2018-19-010: Arthur Schönbein