Wechsel vom Tisch – Serdar Dursun erleichtert

Kaum ist ein möglicher Wechsel vom Tisch, da trifft Serdar Dursun wieder. Der Lilien-Angreifer will sich nun voll auf die Saison mit dem SV Darmstadt 98 konzentrieren, wie er sagt.

Als sein Name am Montagabend auf dem Spielberichtsbogen des SV Darmstadt 98 beim 1. FC Nürnberg auftauchte, war klar: Der 28 Jahre alte Angreifer bleibt dem Verein erhalten – zumindest vorerst. Danach hatte es vergangenen Monaten nicht unbedingt ausgesehen.

Hannover 96, Union Berlin und mehrere türkische Vereine waren als mögliche Interessenten für den Deutsch-Türken gehandelt worden, teilweise waren die Gerüchte vom Spieler selbst oder aus seinem Umfeld befeuert worden. Zuletzt hatten die Lilien dem englischen Zweitligisten Derby County eine Absage erteilt. Dursun wäre nicht unverkäuflich gewesen, wie die Verantwortlichen mehrfach eingeräumt hatten. Doch das Angebot aus England lag zu deutlich unter der Schmerzgrenze des Vereins von etwa 1,5 Millionen Euro.

„Die letzten Wochen waren etwas unruhig“, räumt Dursun ein. „Deswegen bin ich froh, dass das Thema nun vom Tisch ist und alle Klarheit haben.“ Der Verein habe sich im Sommer fair verhalten. „Wir haben die ganze Zeit offen und ehrlich geredet, es gab auch klare Absprachen“, sagte er. „Deswegen will ich auch gar nicht groß zurückblicken und mich mit der Vergangenheit beschäftigen.“ Stattdessen wolle er sich nun voll auf die Saison mit den Lilien konzentrieren.

Knotengefahr in den Beinen – Serdar Dursun und die Rabona-Flanke

Mentalitätsmonster Serdar Dursun: Rabona-Flanke trotz Flaute und Rückstand

Bei aller möglichen Kritik: Auf jeden Fall zugutehalten muss man Dursun, dass er sich in den vergangenen Wochen weder im Training noch in den Spielen hat hängen lassen. Gut gelaunt, engagiert und mannschaftsdienlich hatte er sich präsentiert. Nur mit dem Toreschießen wollte es trotz guter Chancen zunächst nicht klappen.

Eine Szene aus dem Nürnberg-Spiel verdeutlicht die mentale Stärke Dursuns besonders. Trotz seiner Torflaute und einem 0:1-Rückstand schlug er eine sehenswerte, aber brotlose Rabona-Flanke, bei der das Schussbein hinter dem Standbein gegen den Ball trifft. Und im zweiten Durchgang brach er dann den Torlos-Bann auch auf ganz eigene Art: Mit dem Hinterkopf besorgte er den wichtigen und sehenswerten Ausgleich beim 3:2-Auswärtssieg.

Auf seinen ersten Saisontreffer müssen nach der Länderspielpause jedoch weitere Tore folgen. Denn nur so kann der Deutsch-Türke, der in der vergangenen Spielzeit 16 Ligatore erzielte, noch seinen Traum von einer EM-Teilnahme mit der türkischen Nationalmannschaft am Leben halten.

Ganz gezielt mit (Hinter)Köpfchen – Serdar Dursuns Ausgleich in Nürnberg.