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Eine schmerzhafte Niederlage, Unverständnis über den Schiedsrichter, aber trotzdem optimistisch – Erich Berko spricht am Tag nach dem 1:2 gegen den Hamburger SV über die Lage bei den Lilien, Hackentricks, Handelfmeter und Abstiegskampf.

Erich, wie weh tut die Niederlage gegen den Hamburger SV am nächsten Tag noch?

Erich Berko: Das tut natürlich extrem weh. Das ist gefühlt wie “Täglich grüßt das Murmeltier”. Wenn man die letzte Woche nimmt gegen Düsseldorf und jetzt das Spiel gegen den HSV, dann ist das kein tolles Gefühl.

Wie groß ist Dein Ärger über den Schiedsrichter?

Erich Berko: Im ersten Moment, wenn man noch voll Emotionen ist, dann ist man natürlich richtig wütend. Mit einem Tag Abstand ist es mir unverständlich. Da fehlt mir eine Linie. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man bei dem Freistoß vor dem 1:2, als der Tatort um einige Meter verrückt wurde, nicht zurückpfeift, wenn man vorher alles kleinlich nimmt.

Nachdem das Spiel davor relativ chancenarm war, habt Ihr in Rückstand und Unterzahl nochmals Rückenwind bekommen. Woran lag das?

Erich Berko: Das sieht man ja relativ häufig, dass die Mannschaft in Unterzahl sich noch mal aufbäumt und versucht, ins Spiel zurückzukommen. Das war bei uns gestern auch der Fall.

Du hast das zwischenzeitliche 1:1 mit der Hacke vorbereitet. Wie hast Du die Szene erlebt?

Erich Berko: Ich habe gesehen, dass die Flanke von Fabi Holland zu mir kommt. Zuerst wollte ich den Ball annehmen, aber dann habe ich über die Schulter gesehen, dass da noch jemand von uns im Rückraum läuft. Der Ball kam so gut, dass ich ihn mit der Hacke ablegen konnte. Aber Tobi Kempe hat den Ball auch sensationell getroffen. Man muss sagen, dass das ein richtig schöner Angriff war.

Ihr habt gestern den vierten Handelfmeter in dieser Saison gegen Euch bekommen. Woran liegt das?

Erich Berko: Im Allgemeinen gibt es im Fußball im Moment relativ viele Handelfmeter. Die Regeln werden quasi jede Saison verändert. Trotzdem kommt keine klare Linie rein. Der Handelfmeter gestern war unglücklich. Serdar fliegt nach vorne, versucht, sich irgendwie auszubalancieren mit seinen Händen. Es ist ein normaler Bewegungsablauf, dass man beim Hochspringen die Hände zum Schwungholen nimmt. Und wenn man einen Stoß bekommt, fliegt man mit den Händen nach vorne. Und wenn dann da der Ball drauf fliegt, ist es halt leider Gottes ein Handspiel.

Ihr liegt jetzt nur noch einen Punkt vor Rang 16. Ist das schon Abstiegskampf?

Erich Berko: Ich bin der Meinung, dass man die Tabelle nicht außer Acht lassen darf. Es ist Fakt, dass wir recht nah an den bedrohlichen Rängen dran sind. Nichtsdesto trotz bin ich davon überzeugt, dass wir irgendwann belohnt werden und genug Qualität haben, um das Worst-Case-Szenario zu verhindern.

Erich Berko: Im besten Fall gewinnen wir alles.

Schon am Dienstag habt Ihr das nächste Spiel beim Tabellenzweiten in Fürth. Wie zieht Ihr Euch da nach vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen wieder hoch?

Erich Berko: Es ist sogar gut, dass wir schon am Dienstag wieder spielen. Wir hätten ja auch in den letzten Spielen jedes Mal mit Ertrag vom Platz gehen können. Wir wissen, dass wir nicht chancenlos, sondern immer nah dran sind. Das soll die anderen Mannschaften nicht abwerten. Aber wenn man zum Beispiel das Spiel gegen Düsseldorf nimmt, hätten wir nach zehn Minuten auch 2:0 führen können. Und gestern hatte der HSV zwar ein Übergewicht im Mittelfeld. Aber wir haben ja größtenteils alles wegverteidigt.

Das letzte Jahr in Fürth war ein ganz bitteres Spiel – für die gesamte Mannschaft, aber auch für Dich, weil Du schon nach 45 Minuten vom Platz musstest. Ist das noch irgendwie im Kopf?

Erich Berko: Ach, das ist schon lange vergessen. An so was denke ich nicht. Dann dürfte ich ja nicht mehr Fußball spielen (lacht).

Es sind noch drei Spiele bis Weihnachten. Was muss denn passieren, dass Ihr halbwegs zufrieden unter dem Weihnachtsbaum sitzen könnt?

Erich Berko: Im besten Fall gewinnen wir alles.

Bildquellen

  • HSV-Berko: Arthur Schönbein

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