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Phillip Tietz gehört im Kader des SV Darmstadt 98 zur derzeit seltenen Gattung der Stürmer. Im Mediengespräch am Montag erzählt der 23 Jahre alte Neuzugang vom SV Wehen Wiesbaden unter anderem von seinen Zielen bei den Lilien und einem ehemaligen Nachbarn, von neuen Tattoos und seiner Freude darüber, mit seinem besten Kumpel zusammenspielen zu dürfen.   

Der erste Eindruck

Die erste Woche war schön, aber anstrengend. Ich bin super aufgenommen worden. Der Trainer packt das Programm gut zusammen. Wir haben alle Bock auf die neue Saison. Man sieht die Qualität auch im Vergleich zur 3. Liga. Da können sich kommende Saison einige Mannschaften auf etwas gefasst machen.

Persönliche Ziele

Maximale Leistung bringen, möglichst viele Tore schießen, viel Spielzeit sammeln, der Mannschaft weiterhelfen, aber nicht nur mit Toren. Druck habe ich auf keinen Fall. Ich freue mich für Serdar Dursun, dass er so eine klasse Saison gespielt hat. Ich nehme das als Ansporn für meine eigene Leistung.

Es geht nicht darum, dass nur ein Spieler die Tore schießt, sondern dass Du als Team agierst, Leistung bringst und Siege einfährst. Ich bin natürlich auch zufrieden, wenn ich ein paar Tore weniger mache (als Serdar Dursun). Und wenn noch ein neuer Stürmer kommt, ist es ein Konkurrenzkampf. Das belebt das Geschäft. Da werde ich nicht nachlassen.

Tattoos

Ich war schon mit 16 davon begeistert, fand das immer schön anzusehen und werde es auch nicht bereuen. Der Großteil der Tattoos hat mit meiner Familie zu tun. Meine Frau und ich erwarten im Dezember ein Baby. Dann kommt ein weiteres Tattoo dazu.

Der Ex-Nachbar

Torsten Lieberknecht hat mich als Braunschweiger Trainer damals auf der Straße gesehen, meine Leistung in der U19 verfolgt und mir dann den Schritt ermöglicht. Natürlich habe ich mir das aber auch selbst erarbeitet. Doch er hat mir Sachen gezeigt, damit ich mich als Person und Spieler weiterentwickele. Die ersten Schritte hat er von mir und meinem Vater beim Spielen auf der Straße miterlebt. Aber mein Vater hat es leider nicht mehr geschafft, in den Profikader zu rutschen (lacht).

Er (Lieberknecht) hat mich hochgeholt und ins kalte Wasser geworfen. Gleich nach einer Woche Training habe ich gegen den FSV Frankfurt gespielt. Dass er mich damals auf der Straße gesehen hat, war ein bisschen Glück für mich – und ich hoffe, auch für ihn.

Meine ersten Schritte gingen mit ihm los und gehen hier in Darmstadt jetzt weiter. Die Nachricht (dass Lieberknecht Coach in Darmstadt wird) habe ich im Urlaub bekommen. Das war schon ein cooles Gefühl. Er weiß, wie ich ticke und wie ich spiele. Da ist schon eine Verbundenheit.

Onkel Marv

Marvin Mehlem ist mein bester Kumpel. Wir haben uns in der U20-Nationalmannschaft kennengelernt, den Kontakt aufrechterhalten, uns gegenseitig besucht. Es ist eine sehr enge Freundschaft geworden. Er wird auch Patenonkel meines Kindes. Da freut er sich auch schon darauf.

Als die Gespräche mit Darmstadt losgingen, habe ich mir auch seine Meinung angehört. Er hat bestätigt, was ich bei den ersten Treffen hier mitbekommen hatte. Es war schon immer ein kleiner Traum, mit Marvin zusammenzuspielen. Was Besseres gibt es nicht. Ich hoffe, dass er bald wieder fit ist.

Ein lustiger Vogel und andere Bekannte

Mit Braydon Manu habe ich in Braunschweig gespielt. Mit dem kann man viel lachen, und es wird nie langweilig. Flüchtig kenne ich Tobias Kempe über seinen Bruder Dennis, mit dem ich in Wiesbaden gespielt habe, außerdem noch Fabian Schnellhardt. Wenn ich mit Marvin essen war, hat er ab und zu gesagt: Komm doch mal mit, Schnelle.

Der Spieler Phillip Tietz

Meine größten Stärken sind der Zweikampf und Bälle festzumachen. Ich habe aber auch eine gute Technik, um den Ball sauber mitzunehmen. Ich würde sagen, ich bin ein typischer Box-Stürmer mit einem guten Abschluss. Mit dem Rücken zum Tor bin ich gut und mit dem Kopf bin ich auch nicht schlecht.

Die relativ vielen Wechsel

In Braunschweig habe ich den Durchbruch doch nicht wirklich geschafft. Deswegen bin ich nach Paderborn gewechselt und mit denen in die 2. Liga aufgestiegen. Nach einem Spiel in der 2. Liga lief es dort nicht mehr so. Deswegen bin ich nach Jena gegangen, habe eine ordentliche Saison gespielt. Dann kam der Wechsel zu Wehen Wiesbaden in die 2. Liga. Leider sind wir wieder abgestiegen. Mein Ziel war die 2. Liga. Zum Glück bin ich da jetzt wieder mit Darmstadt.

(korrigierte Version, Schreibweise Vorname durchgehend geändert)

Bildquellen

  • IMG_0953: Stephan Köhnlein

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