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Dass Klaus Gjasula bei Spielen einen Kopfschutz trägt, ist eine jener augenzwinkernden Wendungen, die das Leben manchmal nimmt. Denn wäre das Leben vernünftig und logisch, müsste man vielmehr seine Gegenspieler mit ein Ganzkörperschutz ausstatten.

Gjasula ist ein eisenharter Defensivspieler, der mit 17 gelben Karten in einer Saison Halter eines fragwürdigen Bundesliga-Rekords ist. Beim SV Darmstadt 98 ist man jedenfalls froh, dass man den albanischen Nationalspieler ab sofort für die kommenden zwei Jahren in den eigenen Reihen weiß.

Die Sache mit der Schwarzwaldklinik

In diesem Sinne äußerte sich auch Lilien-Sportchef Carsten Wehlmann zu der Verpflichtung: “Mit Klaus erhalten wir einen Spieler, der uns mit seiner Mentalität und Lautstärke weiterhelfen wird. Er ist ein Typ, den man gerne als Mitspieler an seiner Seite weiß und dem man ungern als Gegenspieler auf dem Platz begegnet.”

Auch beim letzten Gastspiel der Hamburger am Böllenfalltor holte sich Gjasula die obligatorische gelbe Karte ab. Zur Pause musste er allerdings selbst lädiert vom Platz, weil er sich nicht geschont hatte. Insgesamt war die Zeit beim Hamburger SV, wohin Gjasula zu Beginn der vergangenen Saison vom SC Paderborn gewechselt war, nicht besonders erfolgreich. Gerade 16 Einsätze kamen in dem guten Jahr zusammen, kein Tor, und mit nur drei gelben Karten lag er auch weit unter seinem Schnitt.

Freund Serdar riet Klaus Gjasula zum Wechsel

Einen Zusammenhang zwischen seinem Geburtsland Albanien und seiner rustikalen Spielweise herzustellen, wäre plump. Gjasula ist in Deutschland aufgewachsen, seine Familie siedelte kurz nach seiner Geburt nach Freiburg um. Den für Albanien ungewöhnlichen Vornamen Klaus verdankt er – ebenso wie sein älterer Bruder Jürgen – der Oma. Die war ein großer Fan der 80er-Jahre-ZDF-Fernsehserie “Schwarzwaldklinik”, in der Klausjürgen Wussow als Professor Brinkmann agierte.

Klaus Gjasula, SV Darmstadt 98

Geht auch ohne Helm – Klaus Gjasula, SV Darmstadt 98

Nun also Darmstadt. Freund Serdar Dursun habe “ausschließlich Positives erzählt und mir zu diesem Wechsel geraten”, sagt Gjasula. Trainer Torsten Lieberknecht hatte bereits vergangene Woche über Gjasula gesagt, solche Typen seien in der heutigen Zeit und in der aktuellen Situation gefragt. Allerdings hatte der Lilien-Coach zu diesem Zeitpunkt die Spekulationen noch abgewiegelt und betont: „Aber die wollen wir erstmal bei uns finden.“

Ein möglicher Makel

Mit Nemanja Celic, der vergangene Saison in Österreich immerhin auf neun gelbe Karten kam, hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits einen solchen Typen im Kader. Mit Gjasula haben die Lilien nun zwei Abräumer vor der Abwehr, die sich vor ihren Vorgängern Victor Palsson (7 gelbe Karten in 21 Spielen) und Nicolai Rapp (9 gelbe Karten/29 Spiele) zumindest mit Blick auf die Härte nicht verstecken müssen.

Nach drei Niederlagen in den ersten drei Spielen ist Gjasula gleich als Leader gefragt. Den möglichen Makel, dass er mit Waldhof Mannheim und Kickers Offenbach gleich zwei Erzrivalen in seiner Vereinsvita hat, könnte er da schon vergessen machen.

Bleibt noch die Geschichte mit dem Helm: Im Oktober 2013 brach sich Gjasula das Jochbein und musste zur Sicherheit einen Schutzhelm tragen. Nach der Verletzung erlitt er im ersten Spiel ohne Helm erneut einen Schlag auf den Kopf. Seitdem trägt er diesen Helm immer, da er sich laut eigener Aussage damit sicherer fühlt.

Bildquellen

  • DSC_3971: SV Darmstadt 98
  • SVD-HSV-2020-21-blog-011: Arthur Schönbein

4 Comments

  • Frank Hofmann sagt:

    Gude und druff Kapell!

  • Michael Rossa sagt:

    Gude,
    Schuh, Sobiech,Kempe,Holland, Berko unn Klaus, logo……,
    dann hätten Wir zumindest unsere Achse!
    …………..nun noch en technisch versierte Stürmer, einen den de net im Sonderangebot
    orrer aufm Wühltisch findest….
    sprich, hier muß Geld in die Hand genommen werden,
    dann unn erst dann, kann men von einem Kader reden!
    Warum bitte, net schon vorher geklärt?
    3 unnötig verlorene Spiele!!
    Mit dem passenden Stürmer, kann der Himmel werrer Blau&Weiß wern!!

    • Thomas Götz sagt:

      Ei Mischa, was is dann mit dir los, hoste doi Drobbe genumme?! 😉
      Des is ja fast e Loobhudelei uffem Weehlmonn soi Awweit worn. 😂😂
      Schee Wocheend, bin uff de Sunndaach gespannt…

      Thomas

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