Lilienblog-Autor Frank Horneff zum Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga.
Mit jeder Menge Superlative wurde sie vor dem Start der Saison bedacht, die 2. Fußball-Bundesliga. Und es gibt zurecht Stimmen, die das „Unterhaus des deutschen Fußballs“ eindeutig attraktiver einschätzen, als das sogenannte Oberhaus. Klar, wer sich in seiner Klasse mit dem inzwischen schon recht etablierten Zweitligisten Hamburger SV, dem SV Werder Bremen und Schalke 04 schmücken kann, braucht sich vor der Bundesliga und der ein oder anderen dort aufspielenden grauen Maus wahrlich nicht verstecken.
Tabellenführer der Zweiten Liga ist seit diesem Samstagnachmittag übrigens der SV Darmstadt 98. Weder Werder noch Schalke und auch nicht der HSV. Die Lilien sind an der Spitze und wer es mit dem Team vom Böllenfalltor hält, hatte in dieser Spielzeit bislang wahrlich Freude. Und diese Freude hat Gründe: Den kompletten Kader aufzuzählen sparen wir uns an dieser Stelle, aber tatsächlich nur aus Platzgründen.
Dennoch: Die Arbeit von Trainer Torsten Lieberknecht und seinem Team verdient allerhöchsten Respekt und auch die Arbeit des oft zu Unrecht gescholtenen Kaderverantwortlichen Carsten Wehlmann trägt sichtbar Früchte. Dazu kommt in der Führungsetage am Böllenfalltor eine besonnen agierende Vereinsführung um Präsident Rüdiger Fritsch und ein Umfeld, was in den vergangenen Jahrzehnten mit dem Verein häufig genug Achterbahn gefahren ist: Ob nach Wald-Michelbach oder Klein-Karben, ob zum FC Bayern, zu Borussia Dortmund oder – besonders unvergessen – zur Hertha in die Hauptstadt nach Berlin.
Ein erneuter Bundesligaaufstieg wäre mit Blick auf das neue Stadion am Böllenfalltor ein besonderer Moment in der bewegenden Vereinsgeschichte des SV 98 und womöglich der Beginn einer neuen Lilien-Ära Davon darf man träumen. Für diesen Moment, den es beim Blick auf die Tabelle zu genießen gilt. Ansonsten heißt es: Weiterarbeiten! Mit Männern wie Torsten Lieberknecht in der Verantwortung ist es beruhigend zu wissen, dass das nicht vergessen geht: Es ist noch ein gutes Stück des Weges bis zum großen Erfolg und dem damit verbundenen Ziel, von dem inzwischen nicht mehr nur leise rund ums Böllenfalltor zu hören ist: Aus guten Gründen.
Bildquellen
- FCH-SVD-2019-20-blog-ball-0001: Arthur Schönbein