Seit sechs Spielen ist das hochgelobte Sturmduo Phillip Tietz und Luca Pfeiffer ohne Pflichtspieltreffer. Dafür hat sich Aaron Seydel zuletzt zunehmend ins Blickfeld gespielt – auch mit seinem Tor gegen Hannover 96 zum 2:2. Trainer Torsten Lieberknecht freut sich vor allem über die interne Konkurrenz. Mit Zusagen oder Aussagen über mögliche Perspektiven hält er sich bei Seydel jedoch zurück.
„Mit Aaron haben wir eine interne Konkurrenz geschaffen und einen Stürmer, der zumindest, wenn er reinkommt, auch in der Lage ist, Tore zu schießen“, sagte Lieberknecht am Montag. Wichtig sei, dass Seydel über längere Zeit körperlich fit sei. „Da hat er sehr stark an sich gearbeitet“, lobte der Coach.
In den gut eineinhalb Jahren bei den Lilien wurde Seydel immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Unter anderem musste er rund ein halbes Jahr wegen einer Achillessehnenoperation pausieren. Seit seiner Rückkehr im Herbst hat er bereits drei Tore erzielt – alle als Joker.
Aaron Seydel vor Startelf-Einsatz?
Die Torflaute bei Pfeiffer und Tietz wollte Lieberknecht nicht überbewerten. Solche Phasen habe jeder Stürmer einmal. Dafür habe die Mannschaft viele verschiedene Torschützen. Pfeiffer mache sich weniger einen Kopf um die Situation und wisse, dass er irgendwann wieder treffen werde. Tietz zeige viel Engagement, um zu seinen Torabschlüssen zu kommen. Aber wichtig seien noch andere Parameter, die man im Spiel brauche, wie das Spiel gegen den Ball mit der nötigen Konsequenz und Cleverness, die besonders Pfeiffer auszeichne.
So kurz nach dem Spiel gegen Hannover und aus der Quarantäne wollte Lieberknecht aber keine Prognose abgeben, ob Seydel schon eine Option für die Startelf gegen Rostock ist: „Er bringt sich in eine gute Position. Aber über allem steht, dass wir alles, was wir machen, im Team abarbeiten wollen. Und da kommt irgendwann jeder zum Zug.“
„Wenn er so weiter macht, macht er Werbung für sich“
Grundsätzlich spreche er sehr viel mit Seydel, fast täglich stehe man im Austausch. Beide hätten ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zueinander aufgebaut. Dabei gehe es primär um den körperlichen Zustand des früheren U21-Nationalspielers. Seydel habe gesehen, dass der Trainer und sein Team ihm helfen würden, Vertrauen in seinen Körper zu finden.
Dass der Vertrag des 25 Jahre alten Offensivspielers zum Saisonende ausläuft, sei auch ein Thema gewesen, das man angerissen habe. „Aber er empfindet da keinen Druck“, sagte Lieberknecht. Der Spieler wolle sich auf den Moment konzentrieren und richtig fit werden. „Wenn er so weiter macht, macht er Werbung für sich. Und ich stehe für Kontinuität – ohne da jetzt ganz tief zu gehen.“
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- H96-SVD-2021-22-blog-0029: Arthur Schönbein