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Hinten so gut wie nichts zugelassen und vorne sehr effizient – ohne großen Glanz hat der SV Darmstadt 98 nach zuletzt drei Unentschieden wieder einmal gewonnen. Trainer Torsten Lieberknecht freute sich nach dem 2:0 über den 1. FC Nürnberg vor allem darüber, dass seine Mannschaft schnell aus dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern gelernt und die Erkenntnisse so gut umgesetzt habe. 

„Wir haben uns eine Strategie überlegt, wie wir das eine oder andere besser in den Räumen verteidigen können. Das haben die Jungs super umgesetzt“, sagte er. Vor allem habe man die Breite des Felds besser abgedeckt. Es sei kein Spiel mit großen Highlights gewesen. „Aber wir haben gezeigt, dass Defensivarbeit auch gewinnbringend sein kann, wenn sie aus den Jungs herauskommt.“

Er habe seinen Spielern erklärt, dass das Verhalten ein bisschen was von Catenaccio habe, jenem legendären, vor allem in Italien praktizierten System, das sich unter anderem durch tiefes Stehen in der eigenen Hälfte auszeichnet. Aber er habe erstmal erklären müssen, was Catenaccio überhaupt ist, weil das die Spieler nicht gewusst hätten, sagte er und fügte nach einer Pause verschmitzt grinsend an: „Weil sie nur nach vorne verteidigen wollen.“

Erwartungshaltung „einen Ticken zu viel“?

Seine Mannschaft sei schwer zu schlagen. Trotzdem ordne man die aktuelle Situation mit der Serie von acht Spielen ohne Niederlage und dem Weiterkommen im DFB-Pokal nüchtern ein. Mit Blick auf die Stärke der Liga stehe man gut da, habe zudem mehr Punkte als in der Vorsaison zum gleichen Zeitpunkt. Zugleich klang bei Lieberknecht auch Kritik an der Erwartungshaltung nach den drei Unentschieden bei einigen im Umfeld des Vereins durch. Diese sei womöglich „einen Ticken zu viel“ geworden. „Wichtig ist, dass wir bei uns bleiben“, sagte der Coach.

Nun freue er sich auf die Länderspielpause. Dann könne man Rekonvaleszenten wie Emir Karic (Blinddarm-Operation), Aaron Seydel (Hirnhautentzündung) oder Mathias Honsak (Ödem im Rücken) weiter an die Mannschaft heranführen. Honsak gehörte gegen Nürnberg erstmals in dieser Saison zum Kader, nachdem er erst wenige Tage zuvor wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war.

Nächster dicker Brocken wartet schon auf den SV Darmstadt 98

Der schwedische Angreifer Oscar Vilhelmsson sollte seine Sprunggelenksprobleme in der Pause überwinden können. Aber auch Mittelfeldspieler Marvin Mehlem, der wie schon gegen Kaiserslautern einen unglücklichen Auftritt hatte, könnte die spielfreie Zeit guttun.

Danach steht mit dem Auswärtsspiel beim Spitzenteam SC Paderborn der nächste dicke Brocken an. „Paderborn fühlt sich nicht leicht an“, sagte Lieberknecht am Samstag. „Aber heute hat man erstmal auch keine Lust, so weit zu denken.“

Bildquellen

  • SVD-FCN-2022-23-blog-0041: Arthur Schönbein

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