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Mit 33 Jahren ist Tobias Kempe so wertvoll wie noch nie für den SV Darmstadt 98. Drei Tore und sechs Vorlagen stehen für den Mittelfeldspieler diese Saison nach zehn Spieltagen bereits zu Buche. Damit hat er einen maßgeblichen Anteil am Höhenflug der Lilien.

Doch Kempes Wert lässt sich nicht nur an diesen beiden Kennzahlen festmachen. Passgenau Torvorlagen und wichtige Treffer – herausragend das Freistoßtor zum Bundesliga-Aufstieg 2015 gegen St. Pauli – haben den Mann mit der Rückennummer 11 schon immer ausgezeichnet.

Tobias Kempe, 1.FC Kaiserslautern - SV Darmstadt 98

Standards und Tore – Tobias Kempe nach seinem verwandelten Elfmeter gegen Kaiserslautern 

Eine neue Rolle in fortgeschrittenem Alter

Doch in fortgeschrittenem Alter hat der Spieler nochmals eine Entwicklung vollzogen, die auch seinen Trainer ins Schwärmen bringt. „Ich mag ihn wirklich – so wie alle meine Spieler“, sagt Torsten Lieberknecht. „Aber er ist bei mir tief im Herzen. Denn ich finde Spieler sensationell gut, die etwas widerlegen. Das liebe ich an ihm.“

Über Jahre spielte Kempe im vorderen Mittelfeld, auf den Flügeln oder manchmal sogar im Angriff. Trotz seiner wichtigen Vorlagen und Tore – für einen erfahrenen Spieler tauchte er immer wieder unter und ging manchmal zu wenig voran, wenn die Mannschaft Führung gebraucht hätte.

Kempe sei lange in einer Schublade gewesen als kreativer Kopf für besondere Spielmomente, sagt Lieberknecht. Mit dem Amtsantritt des Trainers im Sommer 2021 rückte der Spieler zurück ins defensive Mittelfeld, spielte meist auf der Doppel-Sechs vor der Abwehr im Verbund mit Klaus Gjasula oder Fabian Schnellhardt. Dass er diese defensivere Position ausfüllen kann, hatten nicht alle erwartet.

Wie Lieberknecht Tobias Kempe in die Verantwortung nahm

Lieberknecht lobt die gute Kommunikation mit Kempe. „Er weiß, dass ich ihm eine hohe Verantwortung gegeben habe, dass er genau in seinem Alter und mit seiner Art die Mannschaft auch mitführen muss“, sagt der Lilien-Coach. Auf dem Platz mache Kempe seinen Job, sei sich für nichts zu schade.

Aber auch vor, während und nach den Trainingseinheiten zeige der 33-Jährige höchste Seriosität und Professionalität. Hinzu komme aber auch eine gewisse „Schlauness“, sich während einer Trainingseinheit mal herauszunehmen und seinen Körper zu erholen. Diese Pausen gestehe er seinem Spieler aber auch zu, sagt Lieberknecht.

Und wenn der Trainer mal nicht hingucke? Dann sei Kempe doch sicher auch noch professionell. „Oder?“, fragt Lieberknecht und wendet sich an Vereinssprecher Jan Bergholz, der neben ihm sitzt. „Bestimmt“, antwortet dieser mit einem verschmitzten Grinsen.

Bildquellen

  • FCK-SVD-2022-23-blog-0022: Arthur Schönbein
  • SVD-FCH-2022-23-blog-0029: Arthur Schönbein

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