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Intuition und Träume, Verteidigen als Leidenschaft und der Hund – angesichts des zum Greifen nahen Bundesliga-Aufstiegs spricht Verteidiger Jannik Müller über die Situation in der Mannschaft des SV Darmstadt 98 und gewährt auch ein paar private Einblicke.

Jannik, es ist mit 9.30 Uhr wieder relativ früh für ein Interview. Beim letzten Mal hast Du gesagt, dass du ein Frühaufsteher bist, seit du und deine Frau einen Hund haben. Warst du heute schon mit dem Hund raus?  

Ja, selbstverständlich (lacht). Meine Frau und ich teilen uns das aber auf – je nachdem, wie es in den Tagesablauf passt.

Aber lass uns über Fußball sprechen: War das Spiel in Kiel ein ganz normaler Sieg oder hat sich das schon etwas anders angefühlt?

Natürlich hat sich das gut angefühlt, gerade je näher man dem Ende der Saison kommt und wenn man auf dem Tabellenplatz steht, auf dem wir gerade stehen. Aber ich habe schon im letzten Interview gesagt: Wir sind auf diesem Tabellenplatz, weil wir von Spiel zu Spiel denken. Es ist unser Erfolgsrezept, dass wir nicht zu weit in die Zukunft schauen. Wir wissen, was passiert, wenn wir auf dem aktuellen Tabellenplatz bleiben. Aber es ist noch nichts durch. Wir müssen uns jetzt auf das Spiel gegen St. Pauli konzentrieren.

Wie wichtig waren für dich persönlich die gute Leistung und das Tor, nachdem du gegen den Karlsruher SC ein eher schwächeres Spiel hattest?

Es ist immer schön, wenn man ein Tor schießt. Aber wir haben auch als Team eine sehr gute und konzentrierte Leistung gegen Kiel gezeigt. Das zählt. Beim KSC-Spiel war mein Fehlpass vor dem Gegentor natürlich blöd. Aber auch da haben wir als Mannschaft gewonnen. Vielen Dank an die Jungs, dass sie das noch gedreht haben. Aber auch ich habe da noch meinen Beitrag geleistet mit dem Ballgewinn vor dem 1:1 und mit dem Freiblocken von Paddy (Patric Pfeiffer) vor dem 2:1. Von daher habe ich mein Spiel gar nicht so schlecht gesehen.

Mal Hand aufs Herz: War dein Tor gegen Kiel Absicht oder bist du mehr angeschossen worden?

Ich glaube, es war so ein Mix zwischen Anschießen und Intuition (schmunzelt). Ich dachte zuerst, dass Honsi (Mathias Honsak) querlegt. Deswegen bin ich nach vorne gelaufen. Und dann kam der Ball eben in meine Richtung. Ich war in der Jugend Stürmer. Vielleicht lag es ja daran.

Jannik Müller, SV Darmstadt 98

“Ein Mix aus Anschießen und Intuition” – Jannik Müller über sein Tor gegen Kiel

Ihr habt mit Abstand die wenigsten Tore im deutschen Profi-Fußball kassiert. Ein Verdienst der Abwehr?  

Die Tatsache, dass wir die beste Defensive haben, ist nicht nur ein Verdienst der Abwehr, sondern der gesamten Mannschaft. Wir wissen, dass das die Grundvoraussetzung ist. Es gehört zum Charakter der Mannschaft, dass wir versuchen, das Tor mit aller Leidenschaft zu verteidigen.

Du sagst, ihr guckt immer auf euch. Guckst du denn am Freitagabend auch auf den Hamburger SV? Wenn der nicht gewinnt, könnt ihr mit einem Sieg gegen St. Pauli einen Tag später schon aufsteigen.

Ja, ich werde mir das Spiel ansehen, aber ich gucke auch eigentlich immer Fußball, wenn es geht. Für mich ist das normal – auch wenn meine Frau das nicht so schön findet. Wir wissen auch um die Konstellation. Aber unser Fokus liegt auf unserem Spiel am Samstag. Das wollen wir gewinnen. Wir sind zu Hause noch ungeschlagen. Diese Serie wollen wir fortsetzen. Aber wir wissen auch, dass das ein sehr schwieriges Spiel gegen St. Pauli werden wird.

Und wenn du Fußball guckst, geht deine Frau allein mit dem Hund raus?

Nee (lacht). Wir gehen die Runden dann oft zusammen. Es sei denn, sie will mal Zeit für sich haben.

Als Profi hast du in der Slowakei erste Liga gespielt, in Deutschland aber noch nicht. Was würde ein Bundesliga-Aufstieg für dich bedeuten?

Davon träumt man definitiv. In der Jugend war ich im Internat beim 1. FC Köln, das lag direkt am Stadion. Wenn man jeden Tag am Stadion vorbeikommt, hofft man natürlich davon, dort einmal zu spielen. Aber es ist noch ein kleiner Weg, den wir gehen müssen.

(Aufgezeichnet in der Medienrunde mit Jannik Müller am Mittwochmorgen)

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Bildquellen

  • KSV-SVD-2022-23-blog-0009a: Arthur Schönbein
  • KSV-SVD-2022-23-blog-0011: Arthur Schönbein

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