Skip to main content

Vorerst bis zum Saisonende verstärkt Julian Justvan den SV Darmstadt 98. Der Leihspieler der TSG 1899 Hoffenheim äußerte sich in seinem ersten Mediengespräch über die Umstände des Wechsels, sprach über seine Stärken und Schwächen und verriet, warum er einst den FC Bayern verschmähte. 

Julian Justvan über …

die Gründe für die Leihe nach Darmstadt:

Zum Start der Vorbereitung in Hoffenheim wollte ich dem Ganzen dort noch eine Chance geben. Ich hatte vor Weihnachten gute Gespräche gehabt, der Stand da war, dass sie mich behalten wollten und dass ich meine Einsätze bekomme. Aber nachdem ich im ersten Spiel der Rückrunde nicht im Kader gewesen war, habe ich mir gesagt: So soll es für mich nicht weitergehen. Ich brauche einfach die Spielpraxis. In Hoffenheim war das leider sehr wenig. Deswegen bin ich noch mal auf die Geschäftsführung und den Trainer zugegangen und habe gesagt, dass ich mich gerne ausleihen lassen würde. Und dann ging alles relativ schnell. Jetzt bin ich froh, hier zu sein.

die Gründe, warum es in Hoffenheim nicht wie gewünscht lief:

Ich glaube, es waren mehrere Faktoren. Am Anfang der Sommervorbereitung lief es relativ gut für mich. Klar ist, dass wir in Hoffenheim einen Riesenkader mit einer Riesenqualität haben. Der Trainer hatte auf meiner Position mit Pavel Kaderabek einen eher defensiven rechten Wingback hatte, während er auf der linken Seite eher offensive Spieler hatte. Er wollte nicht zu offensiv spielen, die Balance halten. Und da war meistens ich der Leidtragende. Trotzdem war es schade für mich, dass ich dann nicht im Kader war. Warum, kann ich in manchen Situationen nicht erklären, weil die Leistung im Training ganz gut war und ich auch oft gutes Feedback bekommen habe. Aber so läuft es manchmal im Fußball. Das ist nicht immer alles fair.

den Wohlfühlfaktor:

Ich brauche immer ein gutes Gefühl vom Verein, aber auch von den Verantwortlichen. Ich muss selber viele Gespräche führen mit Trainern und Verantwortlichen, wie die Situation ist und wie die mich sehen. Es ist mir sehr wichtig, dass das alles nicht nur im Hintergrund passiert. Das war hier super. Ich hatte schon einige Gespräche davor mit Trainer Torsten Lieberknecht und wir haben uns sofort gut verstanden. Deswegen war dann klar, dass es hier Darmstadt wird.

das Einleben in Darmstadt:

Als ich im Sommer zu Hoffenheim bin, war es am Anfang schwer, weil ich die Spieler nicht kannte. Hier ist es einfacher, weil ich in den vergangenen Jahren oft gegen den einen oder anderen gespielt habe. Da kennt man sich einfach, auch wenn ich vorher noch mit keinem in einer Mannschaft zusammengespielt habe. Nur der Bruder von Marvin Mehlem war in Paderborn mein Mitspieler, deswegen kannte man sich ein bisschen besser. Ich muss aber auch sagen, dass die Jungs mich echt super aufgenommen haben. Ich habe mich von Sekunde eins an wohlgefühlt. Das erleichtert es, das Ganze im Spiel umzusetzen. Es ist eine sehr positive Energie in der Mannschaft, obwohl der Tabellenplatz nicht so gut ist. Das zieht mich als Spieler natürlich mit hoch.

seinen Einstand mit einem Tor:

Für mich war noch vieles neu, ich war ja erst einen Tag davor angereist. Natürlich war ich froh, dass mich der Trainer direkt eingesetzt hat. In der ersten Halbzeit musste ich noch reinkommen. Wenn es spielerisch nicht so klappt, dann muss man einfach über das Kämpferische kommen. Ich denke, es ist hier im Verein auch wichtig, dass du Leidenschaft mit auf den Platz bringst. So bin ich dann auch besser ins Spiel gekommen, hatte mehr Aktionen. Alles in allem war es ein guter Einstand.

den möglichen Druck nach dem gelungenen Einstand:

Im Spiel denkt man weniger darüber nach, ob man Druck auf den Schultern hat. Für mich war es einfach. Ich habe mich einfach gefreut wieder zu spielen, wieder auf dem Platz zu stehen mit den Jungs und alles andere kommt dann von selbst, hoffe ich.

seine Stärken und Schwächen:

Ich sehe meine Stärken hauptsächlich in der Offensive, ob es jetzt Dribbling ist oder meine Mitspieler einzusetzen. Ich bewege mich nicht nur auf einer Position, sondern in mehreren Räumen. Ich bin gerne außen, ich bin gerne in der Mitte, ich gehe auch gerne mal tief. Wenn du diese Variabilität hast, ist es immer schwierig für einen Gegner, das zu verteidigen. Wenn man aber als Wingback spielt, darf man das Defensive natürlich  nicht vernachlässigen. Da habe ich noch Luft nach oben, das sehe ich auch selber, weil ich eben ein gelernter Offensivspieler bin. Auf diesem Niveau muss jeder mit verteidigen. Aber das kriegen wir alles hin.

seinen Torjägerinstinkt:

Ich bin eher derjenige, der den Mitspieler einsetzt. Aber wenn ich jetzt zur Tormaschine werde, würde ich es auch unterschreiben. (lacht). Für mich ist es einfach wichtig, gute Leistungen auf dem Platz zu bringen und zu spielen. Alles andere kommt von selber.

Julian Justvan, SV Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt

Erstes Spiel, erstes Tor – aber Julian Justvan sieht sich eher als Vorbereiter

seinen gescheiterten Wechsel von 1860 München zum FC Bayern:

In meinem letzten Jahr im Nachwuchs von 1860 München ging dort alles den Bach runter. Da habe ich mich entschieden, den Verein zu verlassen, und dann kam das Angebot der Bayern. Letztlich ist es an ein paar Dingen gescheitert. Zum einen hatte der eine oder andere in der sportlichen Leitung etwas dagegen. Und dann haben die Gespräche für uns zu lange gedauert. Man hat uns hingehalten. In der Zeit kam Wolfsburg, die hatten großes Interesse, waren die ganze Zeit sehr dahinter. Deswegen haben wir uns dafür entschieden.

die anstehende Partie gegen Union Berlin:

Dass es ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf ist, spielt für uns weniger eine Rolle. Für uns ist jedes Spiel wichtig. Ich denke, man hat gesehen, was möglich ist, auch im Spiel gegen Frankfurt. Die Energie, die wir da auf den Platz gebracht haben, wollen wir jetzt am Wochenende wieder auf den Platz bringen und dann natürlich die drei Punkte mit nach Hause nehmen.

den Höhepunkt im Februar:

Ich habe in Darmstadt ein Apartment, werde je nach Training zwei oder drei Tage die Woche hier bleiben. Aber der Hauptwohnsitz bleibt bei Hoffenheim. Meine Frau ist nämlich schwanger und im Februar kommt unsere Tochter zur Welt.

Euch gefällt der Lilienblog? Dann gebt uns doch einen aus, unterstützt damit unsere Arbeit und fördert die Medienvielfalt in Südhessen.

Bildquellen

  • SVD-sge-2023-24-blog-0029: Arthur Schönbein
  • 8wiomb6p: Stephan Köhnlein

Leave a Reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.