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Mannschaftskapitän Fabian Holland spricht über Rückschläge und Moral, Sehnsucht und Zuversicht beim SV Darmstadt 98.

Fabian, wie ist die Moral in der Mannschaft nach dem 1:1 in Bremen mit den beiden aberkannten Toren?

Wie das Spiel geendet ist, war schon ein ordentlicher Schlag in die Fresse. Man konnte sehen, wie sehr wir uns diesen Dreier gewünscht haben, der uns natürlich sehr gutgetan hätte. Aber das ändert nichts an unserer Herangehensweise. Die Stimmung in der Mannschaft ist immer noch gut. Wir sind immer noch heiß darauf, Spiele zu gewinnen und da werden wir jetzt am Wochenende weitermachen.

Was gibt euch denn Zuversicht, gegen Augsburg zu gewinnen – außer, dass ihr in der Hinrunde gegen sie gewonnen habt?

Die letzten Auftritte. Ich glaube, man sieht es von außen, die Fans sehen es, wir sehen es auch, dass wir in jedem Spiel gut dabei sind und dass es immer wieder enge Spiele sind. Zudem sind wir noch mal ein bisschen stabiler geworden. Die Balance gelingt besser als in der Hinrunde.

Wie blickt ihr auf das Spiel gegen Augsburg?

Das könnte schon ein sehr dreckiges Spiel werden, denn Augsburg ist eine Mannschaft, die uns auf jeden Fall alles abverlangen wird und die gerade in den Zweikämpfen sehr eklig ist. Die gehen gefühlt bei langen Bällen kaum zum Ball, sondern suchen erst den Kontakt zum Mann. Und emotional wird es wahrscheinlich auch, wenn der Phillip Tietz wieder ans Böllenfalltor kommt. Klar freuen wir uns darauf, ihn wiederzusehen. Er hat letztes Jahr einen wichtigen Teil dazu beigetragen, dass wir aufgestiegen sind. Aber auf dem Platz werden wir uns nichts schenken. Wer ihn kennt, weiß, dass es da keine großen Freundschaften geben wird in den 90 Minuten. Von uns auch nicht.

Ihr habt seit 16 Spielen nicht mehr gewonnen. Wie sehr nagt es an euch, dass ihr quasi eine halbe Saison nicht mehr gewonnen habt? 

Klar nervt das natürlich alle. Gerade in einer solchen Phase ist das Umfeld wichtig. Wir sehen es nach den Spielen bei den Fans, die uns motivieren und aufbauen. Das lässt uns natürlich noch ein bisschen ruhiger arbeiten. Wir wissen, dass wir lange nicht gewonnen haben. Aber das macht die Sehnsucht noch größer. Trotz allem glaube ich, sieht das auf dem Platz dann nicht verkrampft aus.

Marvin Mehlem hatte kürzlich in einem Interview gesagt, ihr würdet mehr All-in gehen, mehr auf eine Karte setzen. Macht ihr das im Moment oder geht da noch mehr?

Die letzten Minuten gegen Werder haben gezeigt, dass wir auch dieses Spiel gewinnen wollten. Gerade der Sprint von Tim Skarke vor dem aberkannten Tor in der Nachspielzeit war sinnbildlich dafür. Wir sind bereit, bis zur letzten Minute zu kämpfen. Und wir haben auch die Kraft und die Power dafür, am Ende noch Spiele zu gewinnen.

Hast du insgesamt das Gefühl, dass die Schiedsrichter mit Darmstadt 98 anders umgehen als mit anderen Vereinen?

Wir haben diese Saison das Gefühl schon öfter thematisiert, dass man als Underdog nicht so gern gesehen ist. Aber will ich nicht viel darüber reden. Letztlich ist das nichts, was in unserer Kraft liegt. Wir wollen beeinflussen, was wir beeinflussen können.

(Aufgezeichnet in der Medienrunde mit Fabian Holland am Mittwoch)

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Bildquellen

  • svw-SVD-2023-24-blog-0037i: Arthur Schönbein

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