Fliegende Becher und Fäuste, eingestellter Support und eine Fan-Ansprache ans Team des SV Darmstadt 98, die das Publikum spaltete – gerade zwei Wochen liegt das 0:6-Heimdebakel gegen Augsburg mit all seinen Begleiterscheinungen zurück. Gegen Rekordmeister Bayern München gab es nun zwar erneut eine deutliche Niederlage. Aber es gab trotzdem einen großen Gewinner auf Darmstädter Seite: das Stadion mit all seinen Fans und einem gelungenen Schulterschluss mit der Mannschaft.
Seit dem traurigen Tiefpunkt gegen Augsburg ist einiges passiert – unter anderem mit dem wichtigen und selbstkritischen Statement der Südtribüne, einem Fanabend und weiteren Gesprächen. Hinzu kam das intensive Bemühen des SV Darmstadt 98, die Vorfälle aufzuarbeiten, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, aber vor allem die Gräben zu schließen, die sich zwischen Gruppierungen aufgetan hatten. So wurde Fangruppen der Gegengerade, die oft weniger im Fokus stehen, mit einer Aktion die Gestaltung ihres Stadionbereichs ermöglicht.
All das zeigte Wirkung. Schon lange vor Anpfiff war die Atmosphäre laut und stimmungsvoll – und die hielt sich trotz der am Ende fünf Gegentore bis nach dem Schlusspfiff. Von Gräben zwischen den verschiedenen Stadionbereichen war nichts zu spüren.
Für Lieberknecht das Wichtigste: “Der Zusammenhalt war da”
“Man hat es auch zum Schluss gesehen, als die Tore für die Bayern fielen, dass da kein Bruch in der Stimmung war”, konstatierte Kapitän Fabian Holland. “Nach Abpfiff in die Gesichter der Fans zu gucken, gibt uns extrem viel Kraft. Die Fans haben gesehen, dass wir alles auf dem Platz gelassen haben.”
Und Trainer Torsten Lieberknecht fasste es in der Pressekonferenz folgendermaßen zusammen: “Es war das Wichtigste heute, dass man im Stadion gemerkt hat, dass der Zusammenhalt da war – für Darmstadt, für die Fans und für uns als Mannschaft.”
Erneuter Becherwurf
Einen kleinen Wermutstropfen gab es aber. Als Bayern-Spieler Aleksandar Pavlovic nach einem Zusammenprall mit Oscar Vilhelmsson an der Seitenlinie behandelt wurde, flog erneut ein Plastikbecher von der Gegengerade, der allerdings niemanden traf. Ein paar Unbelehrbare wird es eben trotz aller Gespräche leider immer geben.
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Bildquellen
- SVD-fcb-2023-24-combi-medien-0042: Arthur Schönbein
Man muss aber auch erwähnen, dass der Becherwerfer alle auf der Gegengeraden gegen sich hatte!
Wie gesagt, einzelne Idioten gibt es immer. War jetzt aber leider auch schon der zweite Becherwurf von der Gegengerade innerhalb von zwei Wochen. Wurde der Werfer denn eigentlich identifiziert und aus dem Block entfernt wie bei Holtmann im Augsburg-Spiel?
Lt. mir vorliegenden Infos aus G2 wurde der Werfer identifiziert und abgeführt.