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Vereinspräsident Rüdiger Fritsch hat die offizielle Vorstellung des neuen Cheftrainers Florian Kohfeldt für einen Appell zum Aufbruch ans Umfeld des SV Darmstadt 98 genutzt. Man solle nun nicht mehr in die Vergangenheit blicken, sondern die Zukunft gemeinsam anpacken, sagte der 63-Jährige.

“Wir haben schwierige Monate mit großen Emotionen hinter uns”, sagte der Lilien-Präsident. Er nannte den Bundesliga-Aufstieg, die darauffolgende Abstiegssaison und den schwachen Start in die aktuelle Zweitliga-Saison. All das habe letztlich zur Entscheidung Torsten Lieberknechts geführt, sein Amt als Trainer niederzulegen. Fritsch dankte Lieberknecht für sein Engagement und sprach ihm großen Respekt für die Entscheidung aus, mit seinem Rücktritt einen neuen Impuls für die Mannschaft zu setzen.

Sportdirektor Paul Fernie bekräftigte in diesem Kontext, dass er immer eine gute und offene Kommunikation mit Lieberknecht gehabt und ihn stetig unterstützt habe. „Aber wenn die Energie und Überzeugung von einer Seite aus fehlen, wird es schwer. Und das war so mit Torsten am Ende.“

Fritsch sieht langen Vertrag für Lieberknecht nicht als Fehler

Dass der Verein kurz vor dem Saisonstart im vergangenen Jahr den Vertrag Lieberknechts um zwei Jahre bis 2027 verlängert hatte, war laut Fritsch trotz der sportlichen Misserfolge der vergangenen 15 Monate kein Fehler. Es sei um ein klares Statement vor einer schweren Bundesligasaison gegangen, darüber sei sich die Vereinsführung bewusst gewesen. Diese schwere Saison habe man mit Lieberknecht gemeinsam überstanden. “Wir müssen Dinge entscheiden und Dinge nach vorne bringen. Das haben wir seinerzeit getan und stehen dafür weiterhin ganz klar.”

Beim Verein geht man angesichts der guten Reputation, die Lieberknecht im Profifußball weiterhin genießt, nicht davon aus, dass er lange ohne Engagement bleiben wird. Damit wäre der Fall anders gelagert, als bei Torsten Frings. Der stand nach seiner Beurlaubung im Dezember 2017 noch zweieinhalb Jahre auf der Gehaltsliste der Lilien, weil er kein geeignetes Angebot eines anderen Vereins fand.

Zusammenhalt und positive Energie

Der Präsident der Lilien appelliert, die Tugenden wiederzubeleben, die den Verein einst stark gemacht hatten: “Lasst uns das Zurückblicken beenden. Es tut dem Verein nicht gut.” Stattdessen solle wieder nach vorne geschaut und ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. “Lasst uns mit voller Kraft die Tugenden des SV Darmstadt 98 leben. Zusammenhalt und positive Energie – das hat uns in Fußball-Deutschland viel Wertschätzung und Respekt eingebracht.”

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Bildquellen

  • IMG_4331: Stephan Köhnlein

16 Kommentare

  • Prof.K.K. sagt:

    Was für ein Herumgedruckse vom Präsidenten. Schlimm anzuhören…
    Es war zu dem Zeitpunkt ein Fehler und völlig unnötig den Vertrag von TL zu verlängern der ohnehin noch bis 2025 lief. Das Statement was er bei TL gesetzt hat, so war die Argumentation bei „Lutscher“ Frings. Er hat den Vertag schön ausgesessen und mal schauen ob die Geschichte Lieberknechts noch transparent behandelt wird, ob Abfindung oder nicht oder das Gehalt weiterläuft.

    Verträge sind jetzt Geheimsache, Transparenz sind zum Fremdwort geworden am Bölle.

    So klar wie Kohfeldt die Sache angehen will, so vernebelt waren die Aussagen unseres Präsidenten.

    • Ebberscht sagt:

      Das ganze überrascht ja nicht weil ernsthaft erklären kann er das ja nicht. Viel Nebel am Bölle.

    • Prof.K.K. sagt:

      Fehler einzugestehen ist keine Schwäche, sondern eine Stärke Herr Fritsch.
      Ich empfehle Ihnen folgende Lektüre von Christoph Fogel:
      Mit Fehlern umgehen: Fehler eingestehen und daran wachsen!
      Mein Tip, einfach mal im Web nachschauen und verinnerlichen.

    • Linus Moerschel sagt:

      Das Verträge im Fußball zur „Geheimsache“ geworden sind ist doch immer wieder Thema. In der zweiten Liga gibt es mit dem 1.FC Magdeburg, 1.FC Kaiserslautern und dem SC Paderborn mindestens drei weitere Vereine, die nicht mehr öffentlich über die Vertragsdetails jedes Spielers/Trainers sprechen. Da die Transparenz des Vereins in Frage zu stellen finde ich persönlich etwas hart. Vielleicht möchte man sich eben nicht dauerhaft in die Karten schauen lassen?

  • Bernd Holzapfel sagt:

    Oh, Mann!

    Der Fritsch könnte auch ruhig mal zugeben, wenn er und die Vereinsführung einen Fehler gemacht haben!

    „Der lange Vertrag war kein Fehler“ – was ein Witz…!!!

    Anscheinend hat er /man nichts aus dem Fehler mit Frings gelernt…!!!

  • Heiner81 sagt:

    Bin etwas erschüttert ob dieser Präsentation unserer Nr 1 im Verein. Das kannste doch nicht bringen. Herr Köhnlein hat seine Fragen netterweise vorher in seinen Blog gestellt 😉 wie kann dann so eine Antwort rauskommen?

  • @ Prof. K.K.
    Respekt für allein diese beiden Kommentare !
    Ich will die Baustelle bezüglich Vertragslaufzeit von TL nicht nochmal aufmachen oder vertiefen, aber eindeutig indirekt hat Herr Fritsch bei der PK durch die Blume zugegeben, das TL sein Gehalt weiterbekommt. Seine Aussage zu einer neuen Anstellung in Bälde, lässt das doch sehr stark vermuten. Meine persönliche Einschätzung.
    Also nix mit Abfindung. Transparenz oder Glasnost geht anders. Bitte nicht falsch verstehen, erst ist mir lieber TL bekommt noch Gehalt , als ein Norbert Meier oder Grammozis .
    Bei Grammozis war Herr Fritsch damals nicht bereit einen langfristigen Vertrag zu unterbreiten.
    Torsten Frings hat seinen 2,5 Jahre laufenden Vertrag bequem ausgessen und schwupps direkt danach war er sofort Trainer von Meppen.
    Also Zufälle gibt es manchmal im Leben .
    In Meppen ist er auch nicht alt geworden und wurde auch gefeuert.
    In diesem Sinne
    LILIEBLUEHEART

    • Prof.K.K. sagt:

      Danke Dir. Er hat den Verein nicht gut repräsentiert um ehrlich zu sein. Für einen Präsidenten ein Armutszeugnis. Einem Manager draußen wäre solch ein Auftritt sicherlich zum Verhängnis geworden.
      Hoffentlich sind die Strukturen im Verein nicht so vernebelt, was aber irgendwie zu befürchten ist.

      In der Schule hätte man früher bei so einer Präsentation gesagt, Note 6 setzen. 😉

      Ich war nach der PK irgendwie erschüttert als ich das sah. Ich habe mir das mehrfach durch den Kopf gehen lassen, irgendwie weiß ich nicht was er damit sagen wollte, außer das man nicht mehr zurückblicken und nach vorne schauen soll. Was im Grunde eine Selbstverständlichkeit ist, dennoch sollte man die Fehler die begangen wurden niemals vergessen. Wer aber Fehler lieber unter den Teppich kehren möchte, bei solchen Menschen ist der Lerneffekt gleich null, so auch bei unserem Präsidenten. Nach dem Motto Schwamm drüber, aber das ist mir etwas zu einfach, dazu sind die Fehlerketten die gemacht wurden too much gewesen.

  • Hoffentlich ist unser Stephan nach seinen berechtigten Fragen an Herrn Fritsch und das Präsidium, jetzt nicht Persona von grata für die Vereinsspitze.
    Bei der PK hatte ich das Gefühl, das Herr Fritsch vor einen Beruhigunstee getrunken hat. Er ging so garnicht verbal aus dem Sattel. Die Ruhe in Person . Nun denn.
    LILIEBLUEHEART

  • SORRY : Heißt natürlich vorher und nicht vor.
    LILIEBLUEHEART

  • Frank Hofmann sagt:

    So schlimm wie hier bemängelt wurde war der PK Auftritt von Präsi Fritsch doch gar nicht! Und ich fand die Zusage mal ein Interview mit dem Lilienblog zu machen auch super. Jedenfalls hatte ich das so raus gehört. Ehrlich gesagt ich freue mich jetzt einfach mal auf Samstag. Was haltet ihr denn davon, die Dinge mal Ruhen zu lassen. Gleichzeitig Stephan zu bitten sich mit Präsi Fritsch zum „Pausentee“ zu treffen. Vielleicht ja mal als Heinerstubenvideo?
    Von paul Fernie bin ich nach wie vor sehr, sehr angetan! Da muss ich die Jungs und Mädels im Vortsand allesamt loben. Ein sehr guter Einkauf!

  • Gerhard Grünewald sagt:

    Wie sich die Zeiten ändern.
    Als Herr Wehlmann noch Sportlicher Leiter war wurde eine mehrjährige Vertragsverlängerung
    mit dem Trainer noch ganz anders interpretiert. Woher auf einmal der Sinneswandel Herr Fritsch?

    https://www.sv98.de/wirtschaftliche-vernunft-hat-absolute-prioritaet/

    Die Aussage von Herrn Fritsch die Vergangenheit sollte man abschließen und in die Zukunft blicken.
    So kann die Aufarbeitung der Vergangenheitsprobleme auch angegangen werden.

  • Katze vom Bosporus sagt:

    Ich habe diese Pressekonferenz verfolgt und muss sagen, ja Kohfeldt will vielleicht etwas bewegen aber das gerede von allen beteiligten, Fernie und Fritsch und auch der neue Messias hat mich nicht wirklich überzeugt.
    Hoffentlich werde ich eines besseren belehrt
    Wenn das Stadion resigniert, dann ist es möglicherweise vorbei.
    Drücke die Daumen, dass der Umschwung klappt.

  • Kallinski sagt:

    … was stimmt mit dem Mann nicht?
    Ist da vielleicht irgendwas im Hintergrund am Laufen? Gesundheitlich? Privat? … man weiß es nicht aber die PK war einfach nur grauenhaft und schwer zu ertragen …

    Stephan hat ihm ordentlich eingeheizt und in die Bredoullie gebracht … 😅😉

  • Raininho sagt:

    „Rücken stärken“ drückt sich für mich dadurch aus, dass man sich in Krisen vor den Trainer und die Mannschaft stellt, nicht dadurch, dass man dem Trainer einen langlaufenden Vertrag hinlegt. Das Zögern bei einer notwendigen Freistellung hat dann auch nicht mit Vertrauen zu tun, sondern mit Schock-Paralyse. In jedem anderen Verein, wäre TL nach dem Augsburg-Spiel freigestellt worden.
    Dass man auf der PK keine dreckige Wäsche im Lichte der Öffentlichkeit waschen will, ist schon klar. Alle im Raum stehenden Fragen mit „wir schauen nur nach vorn, nicht zurück – tut dem Verein nicht gut..“ wegzuwischen, wird so hoffentlich nicht funktionieren.

    Wenn man sich ein bisschen auf die Veranstaltung vorbereitet, kann man auch ohne viele „ääähs“ frei sprechen. Was für Fragen da kommen, konnte man doch vorab ahnen, oder hier im Blog lesen.

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