Locker und mit einem Grinsen im Gesicht schlenderte Braydon Manu nach dem Sieg über Nürnberg Richtung Kabine. In der ersten Halbzeit hatte er bei seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison für mächtig Wirbel auf der rechten Angriffsseite gesorgt und das 1:0 von Luca Pfeiffer vorbereitet. Doch in der Pause nahm ihn Trainer Torsten Lieberknecht aus der Partie. Eine Verletzung – es wäre nicht die erste in seiner Zeit bei den Lilien gewesen – war es diesmal nicht. “Taktische Gründe”, erklärte Manu auf die Frage nach der Auswechslung, zwinkerte einmal und ging dann grinsend weiter.
Lieberknecht erklärte anschließend diese Gründe: Man habe mit der Herausnahme von Manu und der Einwechslung von Nemanja Celic das Zentrum verdichtet. Manu habe zuvor jedoch seinen Dienst für die Mannschaft verrichtet. “Der Junge steht – wenn das Flutlicht angeht sowieso – permanent unter Starkstrom”, sagte Lieberknecht. Man habe gesehen, dass er in der einen oder anderen Situation auch zu hektisch gewesen sei. Mit der Umstellung sei es dann im Spiel gegen den Ball gelungen, die Nürnberger besser vom Darmstädter Tor entfernt zu halten, als dies in der ersten Halbzeit der Fall gewesen sei.
Braydon Manu sieht sich als “Überraschungspaket”
Manu, der im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen keine klassische Ausbildung in einem Nachwuchsleistungszentrum eines großen Vereins durchlaufen hat, hatte sich selbst als “Überraschungspaket” bezeichnet. Das trifft es ziemlich gut. In der Offensive fordert er seine Gegenspieler mit seinen Tricks und unkonventionellen Ansätzen. Gegen Nürnberg bereitete er nicht nur den ersten Treffer vor. Bereits an der ersten Gelegenheit der Lilien durch Phillip Tietz in der 2. Minute war er beteiligt. Und auch bei Pfeiffers Pfostenkopfball in der 38. Minute war er Vorlagengeber. Zudem handelte sich der Nürnberger Taylan Duman im Zweikampf gegen den Flügelspieler die gelbe Karte ein, weil er ihn nur mit einem Foul stoppen konnte.
Aber Manu hatte auch Glück, dass er selbst nicht verwarnt wurde, als er in der 13. Minute ohne sichtbaren Kontakt im Nürnberger Strafraum abhob. Mitte der ersten Halbzeit wählte er in einer Überzahlsituation vor dem Nürnberger Tor die einzige falsche Möglichkeit. Und vor allem in der eigenen Hälfte wirkte er bei Abwehrverhalten und Aufbauspiel manchmal einfach zu ungestüm und sorgte somit für die eine oder andere brenzlige Situation. Insofern war die Entscheidung Lieberknechts durchaus nachvollziehbar und führte letztlich zum Erfolg. Und Manu ließ sich von der Auswechslung auch nicht die Laune verderben.
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Bildquellen
- Manu-Braydon-33 Kopie: Arthur Schönbein