Mit kühlem Kopf zur heißen Kiste ins kalte Aue

Reichlich Temperaturschwankungen gibt es derzeit beim SV Darmstadt 98 mit Blick auf das Geister-Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue. „Das wird eine heiße Kiste. Wir müssen dort sofort auf Betriebstemperatur kommen“, sagte Trainer Torsten Lieberknecht am Donnerstag. Es sei wichtig, ein heißes Herz zu zeigen und dabei einen kühlen Kopf zu bewahren, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, die für die Partie am Samstag (13.30 Uhr) erwartet werden.

Dass es sich corona-bedingt um ein Geisterspiel handelt, ist für Lieberknecht ohne große Bedeutung. Aue habe in der Vergangenheit gezeigt, dass es auch ohne Publikum gewinnen könne. Ein Fußball-Lockdown wie diese Woche von Aues Präsident Helge Leonhardt gefordert ist für Lieberknecht kein Thema. „Es interessiert mich null, wer was wie sagt momentan. Wichtig ist, dass wir uns auf das Spiel vorbereiten“, sagte er. „Ich muss nicht zu allen Thematiken in der Fußballwelt meinen Senf dazugeben.“

Jugend forsch(t) bei Aue

Aue, das die vergangenen vier Spiele unbesiegt ist, praktiziere auch verletzungsbedingt derzeit „ein Jugend forscht beziehungsweise Jugend forsch“, sagte Lieberknecht. Er verwies dabei auf junge Spieler wie Antonio Jonjic, Nicolas Kühn oder Omar Sijaric. Dazu kämen Routiniers wie Torhüter Männel oder Jan Hochscheidt, der einst unter Lieberknecht in Braunschweig spielte. Aue stehe für Aggressivität, hohes Anlaufen und hohes Pressing, sei aber auch zu einem „gediegenen Spielaufbau“ in der Lage.

Fragezeichen stehen laut Lieberknecht hinter den Einsätzen von Klaus Gjasula, Braydon Manu und Benjamin Goller. Gjasula leide unter einem hartnäckigen Husten. Ein Corona-Test sei negativ ausgefallen. Der albanische Nationalspieler hatte ohnehin erst im Oktober eine Corona-Infektion durchgemacht. Bei Manu entpuppte sich die Verletzung, wegen der er im St.-Pauli-Spiel ausgewechselt worden war, nun doch als etwas problematischere Prellung. Goller hat nach einem grippalen Infekt noch Rückstand.

Drohende Ausfälle und mögliche Option beim SV Darmstadt 98

Für Gjasula wäre wohl Nemanja Celic erste Wahl, der den albanischen Nationalspieler bereits im zweiten Durchgang gegen St. Pauli vertreten hatte. Fabian Schnellhardt fällt weiter mit einem Muskelbündelriss in der Wade aus. Sollte Manu für die rechte Außenbahn ausfallen, könnte ihn Goller ersetzen. Sollte der noch nicht zur Verfügung stehen, wäre das eine neue Möglichkeit für Erich Berko, sich zu empfehlen. Berkos Vertrag läuft zum Saisonende aus.

Auch bei Tim Skarke läuft der Vertrag aus. Der 25-jährige Flügelspieler hat in dieser Saison wegen einer Adduktorenoperation noch kein Spiel bestritten. Inzwischen trainiert er wieder mit der Mannschaft und ist erstmals eine Option für den Kader. „Er macht Spaß, wenn du ihn auf dem Platz siehst“, sagte Lieberknecht. „Das ist eine Bauchentscheidung. Er könnte durchaus eine Möglichkeit sein.“

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