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Wenn alles für den SV Darmstadt 98 läuft, dann ist der vierte Bundesliga-Aufstieg in der Geschichte des Vereins schon am Samstagabend perfekt – drei Spieltage vor Schluss. Aber selbst, wenn es am Samstag noch nicht mit dem direkten Aufstieg klappen sollte, sprechen folgende Punkte dafür, dass zum Saisonende am Böllenfalltor gefeiert werden kann:

Tabelle

Beim SV Darmstadt 98 guckt man nicht auf die Tabelle, versichern Spieler, Trainer und Offizielle gebetsmühlenartig. Wenn sie es doch täten, würden sie Folgendes sehen: Nur noch der Hamburger SV kann als Tabellendritter den direkten Aufstieg der Lilien verhindern. Doch bei noch zwölf zu vergebenden Punkten haben die Lilien acht Punkte Vorsprung auf den HSV. Wegen der vermutlich schlechteren Torbilanz brauchen die Lilien noch fünf Punkte für den sicheren Aufstieg – aber auch nur, wenn der HSV alle Spiele gewinnt. Geben die Hanseaten noch einen Zähler ab und die Lilien gewinnen noch ein Spiel, wäre die Bundesliga-Rückkehr perfekt. Das könnte schon am Samstag mit einem Sieg gegen St. Pauli der Fall sein, wenn der HSV am Vortag nicht gegen Paderborn gewinnt. Sollte das dieses Wochenende nicht klappen, sind dafür noch drei weitere Spieltage Zeit. Das ist machbar.

SV Darmstadt 98 - Hamburger SV

Der Druck im Aufstiegsrennen liegt beim Hamburger SV

Druck

Er möchte nicht in der Haut des Hamburger SV stecken, merkte Trainer Torsten Lieberknecht süffisant nach dem Spiel in Kiel an. Der Großstadt-Verein, der immer wieder durchblicken lässt, dass er sich eigentlich zu gut für die Zweite Liga sieht, steckt in selbiger seit fünf Spielzeiten fest. Jedes Jahr gilt die Mannschaft als Favorit, jedes Jahr bleibt sie hinter den Erwartungen zurück, auch weil im entscheidenden Moment die Nerven fehlen. Auch diese Saison spürt der HSV im Endspurt den Atem der Verfolger im Nacken. Gegner Paderborn könnte am Freitag selbst in das Rennen um Platz drei nochmals eingreifen. Auch Lokalrivale St. Pauli ist wieder auf Schlagdistanz herangekommen, ebenso Düsseldorf. Eine weitere (Un)Ehrenrunde würde wohl für ein erneutes finanzielles und personelles Erdbeben an Elbe und Alster sorgen.

Der Druck auf die Lilien ist dagegen überschaubar. Sicher, die Erwartungen sind etwas höher als 2015, als die Mannschaft als Zweitliga-Aufsteiger sensationell den Durchmarsch schaffte. Natürlich wäre es nach dem knapp verpassten Aufstieg im Vorjahr und der bislang sehr souveränen Saison eine riesige Enttäuschung, wenn die Mannschaft am Ende womöglich in der Relegation scheitern würde. Aber dass in diesem – höchst unwahrscheinlichen – Fall alles infrage gestellt würde, ist nicht wahrscheinlich. Schließlich betonten alle Verantwortlichen, dass man in der laufenden Spielzeit Außergewöhnliches geleistet und die Erwartungen weit übertroffen habe.

Fabian Holland, SV Darmstadt 98 - Hamburger SV

Arbeitet sich wieder an den Kader heran – Fabian Holland nach seiner Kehlkopfentzündung

Personal

Kapitän Fabian Holland arbeitet sich nach seiner Kehlkopfentzündung wieder an das Team heran, womöglich steht er schon gegen St. Pauli wieder im Kader. Ansonsten fehlen nur die Ergänzungsspieler Frank Ronstadt und Oscar Vilhelmsson. Damit kann Lieberknecht nahezu aus dem Vollen schöpfen. Aber selbst wenn es noch zu Ausfällen kommen sollte, hat der SV Darmstadt 98 diese Saison immer wieder bewiesen, dass er diese quasi ohne Qualitätsverlust kompensieren kann. Es gibt wohl kein Team in der Liga, das so homogen besetzt ist wie die Lilien.

Defensive

“Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr die Meisterschaft”, hat Trainer-Legende Jupp Heynckes einmal gesagt. Der SV Darmstadt 98 hat die beste Defensive der beiden obersten deutschen Profi-Ligen – und es gibt keinerlei Indizien dafür, dass sich das im Endspurt noch grundlegend ändern sollte. Anders als in der vergangenen Saison spielt die Mannschaft ausgesprochen reif, jeder arbeitet leidenschaftlich nach hinten mit, wie Abwehrspieler Jannik Müller erst diese Woche nochmals hervorhob. In der Abwehr selbst gibt es für die erfolgreiche Dreierkette zudem viel Persona: Neben Müller sind das noch Christoph Zimmermann, Patric Pfeiffer, Clemens Riedel, Thomas Isherwood und gegebenenfalls auch Klaus Gjasula.

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Bildquellen

  • SVD-hsv-2022-23-blog-0027: Arthur Schönbein
  • SVD-hsv-2022-23-blog-0002d: Arthur Schönbein

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