Emir Karic und Andreas Müller, aber auch Kevin Behrens und Tim Skarke sind die spannendsten Personalien beim SV Darmstadt 98 vor dem ersten Heimspiel der frischen Bundesliga-Saison gegen Union Berlin.
Der Einsatz von Außenbahnspieler Karic ist gegen Berlin fraglich, weil er sich gegen Frankfurt eine Innenband-Zerrung im Knie zugezogen hat, wie Trainer Torsten Lieberknecht sagte. Der Österreicher befand sich am Freitag noch im individuellen Training. Auch wenn der Coach ihn explizit beim Siegtor der Frankfurter in Schutz nahm („Die Fehler begannen schon bei unserem Abstoß“), wäre der Linksfuß, der auf rechts zum Einsatz kam, ohnehin ein Kandidat für die Bank gewesen. Auf Karic‘ angestammter Seite hatte Neuzugang Fabian Nürnberger gegen Frankfurt eine gute Partie gezeigt. Für die rechte Seite ist Matthias Bader, den viele nach überstandener Verletzung bereits beim vorangegangenen Spiel wieder im Kader erwartet hatten, erster Anwärter. Entwarnung gibt es bei Mathias Honsak, der im Hessen-Derby kurz vor Schluss vom Platz musste.
Neuzugang Müller, der zuletzt nicht im Kader stand, muss sich noch etwas gedulden. Der Mittelfeldspieler, der zur neuen Saison vom 1. FC Magdeburg zum SV Darmstadt 98 gewechselt ist, sei aus einer schweren Verletzung (Syndesmoseriss) nach Darmstadt gekommen. In der Vorbereitungszeit habe er sich herangekämpft. „Er selbst weiß auch, dass er da noch ein bisschen Rhythmus braucht. Er kommt aber immer näher heran und hat eine sehr gute Reaktion im Spielersatztraining nach dem Spiel in Frankfurt gezeigt“, sagte Lieberknecht, der mit Müller nach der Partie ein Einzelgespräch geführt hatte. Selbst mit der Verletzungsvorgeschichte Müllers sei es immer ein Härtefall, einen Spieler nicht in den Kader zu nehmen. Man werde den Kader von Spieltag zu Spieltag bedarfsgerecht nominieren. „Da kann es dann sein, dass auch jemand dabei ist, der gar nicht damit rechnet.“
Viel Hochachtung zeigte Lieberknecht für Berlins Angreifer Behrens, der zum Bundesliga-Auftakt gegen Mainz drei Treffer erzielt hatte. „Er hat eine untypische Entwicklung genommen, ist kein typischer NLZ-Spieler, sondern hat sich alles selbst erarbeitet“, sagte der Lilien-Coach. Dabei habe Behrens zunächst meist nur Kurzeinsätze gehabt, in die er alles hineingelegt habe. So habe er Anerkennung gefunden, denn seine Trainer hätten gewusst, dass selbst ein Fünf-Minuten-Einsatz bei dem Spieler „eine Vollgas-Veranstaltung“ sei. Um ihn auszuschalten, helfe es jedoch manchmal schon, „nah an ihm dran zu sein, gerade bei Flanken“, sagte Lieberknecht schmunzelnd. Als Lieberknecht 2021 als Lilien-Coach anfing, war Behrens beim SV Darmstadt 98 ein Thema gewesen, über das man nachgedacht hat. „Du hast aber relativ schnell gemerkt, dass es beim Nachdenken bleibt.“ Der Angreifer wechselte schließlich von Sandhausen zu Union.
Der frühere Lilien-Spieler Skarke, der derzeit in Berlin nicht zum Zug kommt, ist aktuell kein Thema bei den Lilien, wie Lieberknecht versicherte. Er habe zuletzt vor längerer Zeit Kontakt zu Skarke gehabt, der auch beim Aufstiegsspiel gegen Magdeburg in Darmstadt gewesen sei. Aktuell habe er definitiv keinen Kontakt. „Das können wir nicht mehr machen, dass er jetzt noch kommt, wie beim Luca Pfeiffer. Da käme ich ja voll in die Bredouille“, sagte Lieberknecht lachend in Anspielung auf die Umstände des Pfeiffer-Wechsels. „Wir können verneinen: Tim Skarke kommt nicht.“ Und im Weggehen scherzte er noch: „Jetzt muss ich den Tim anrufen und ihm absagen.“ Bereits zuvor hatte Lieberknecht jedoch klargestellt, dass er ohnehin nicht allzu viel über Spieler anderer Vereine sprechen wolle. „Ich bin im Tunnel bei meiner Mannschaft und dem Spiel gegen Union Berlin.“
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Bildquellen
- SGE-SVD-2023-24-lilien-blog-0025: Arthur Schönbein
- SVD-SFC-Testspiel-2023-24-blog-0001b: Arthur Schönbein
- f95-SVD-2021-22-blog-0039: Arthur Schönbein
- IMG_2801: Stephan Köhnlein
Tim Skarke: ein Dementi bei T.L. heißt erst mal gar nicht. Da haben Eilers und Wehlmann die Hosen an. Wir reden nochmal nach dem Spiel gg. Union B. darüber. Noch könnte man ihn leihen. Auf rechts offensiv hast man 0 Effizienz im Moment. Dafür könnte man dann Luca in die Zentrale Position stellen. Oder Mehlem mal auf Rechts? Die rechte OA ist was BuLi Niveau angeht dünn besetzt. Vor Allem bei Ausfällen keine Option im Kader, um auch mal die dicken Fische zu ärgern. Manu kannst gut als Feuerwehr gebrauchen oder wenn Räume nach hinten zur Verteidigung einer Führung zugelaufen werden müssen. Vilhelmson in Liga 1 leider überfordert. Das ging zu schnell.
Das Dementi bei Skarke schon anders als bei Pfeiffer. Wenn Bader und Ronstadt wieder zurück sind, gibt es auf jeden Fall mehr Optionen für die rechte Außenbahn. Ob es für Liga eins reicht, weiß keiner. Aber gerade Bader schätze ich sehr.
Du meinst Ronstadt DRA und Bader ORA? Ginge auch. Dann bräuchte man keinen weiteren Mitarbeiter holen. Auf das Duo als rechte Außenbahnspieler diese im Verbund zu beackern bin ich nicht gekommen. Auch ne gute Idee. Wäre für Union B. auch unorthodoxe Option aus 2 Verteidigern. Hatte T.L. meine ich schon in Liga 2 in der Kombination eingesetzt. B. Manu ist wie gesagt als „Feuerwehrmann“ aus dem Spiel heraus die ideale variable Möglichkeit an diversen Stellen einzugreifen.
Ronstadt hat früher Stürmer gespielt, der kann auch offensiv, Bader war mal Rechtsverteidiger. Manu kann ebenfalls rechts offensiv. Honsak hat das auch schon gemacht. Normalerweise ist die Außenbahn bei TL ja eh nur einfach besetzt. Da mache ich mir keine Sorgen.
Ich weiß nicht ob ein Skarke uns weiter bringt, denke aber nach dem Union Spiel sind wir ein wenig schlauer. Aber ein Skarke ist auch kein gestandener Bundesligaspieler. Er wollte unbedingt von uns weg und hat Angebote ausgeschlagen. Reisende soll man nicht aufhalten. Meine Auffassung. Ich wünsche uns viel Glück gegen Union.
Was Lieberknecht gesagt hat, klang jedenfalls nicht danach, dass Skarke zurückkommen wird.