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Der Last-Minute-Wechsel von Sebastian Polter zum SV Darmstadt 98 war laut Torsten Lieberknecht nicht von langer Hand geplant. Vielmehr habe er sich erst kurzfristig am letzten Tag der Wintertransferperiode ergeben. Zwischenzeitlich sei er sogar davon ausgegangen, dass es mit der ersehnten Verstärkung für den Sturm in diesem Winter doch nicht mehr klappt, räumte der Lilien-Coach am Freitag ein.

Natürlich habe man eine lange Liste mit potenziell interessanten Angreifern gehabt. Diese hätten aber entweder abgesagt oder der SV Darmstadt 98 sei selbst zu dem Schluss gekommen, dass der Spieler nicht wirklich ins Konzept passe. Zu Polter habe man kurz Kontakt gehabt. “Wir hatten jedoch nie das Gefühl, dass Schalke 04 überhaupt über einen Transfer nachdenkt”, sagte Lieberknecht.

Aber dann sei am Donnerstag doch noch ein Fenster aufgegangen. “Wir haben bei ihm das Gefühl, dass ein Transfer in den Rahmen all der Dingen passt, die für uns als Verein wichtig sind.” In einem Telefonat habe Polter deutlich gemacht, dass er heiß auf die Aufgabe bei den Lilien sei und sich damit komplett identifiziere. Dann habe er innerhalb von zweieinhalb Stunden seine Sachen gepackt und sei nach Darmstadt gefahren.

Verletzung laut Lieberknecht auskuriert

Am Freitag sollte Polter mit der Mannschaft das Abschlusstraining bestreiten. Bereits bei Schalke habe er nach seiner Leistenoperation von Mitte Dezember zuletzt wieder im Mannschaftstraining gestanden. Die Verletzung sei so weit auskuriert, dass der Spieler einsatzbereit sei. “Wie lange und wann, das werden wir heute noch besprechen”, sagte Lieberknecht.

Ohnehin bremste er überzogene Erwartungen an den Neuen: “Erstmals wird er nicht der Heilsbringer sein wird. Aber er wird das verkörpern, was er in unserem Telefongespräch rübergebracht hat”, sagte der Lilien-Coach und fügte an: “Und jetzt bin ich froh, dass er da ist.”

Bis zur B-Jugend war Polter Torwart

Den Spieler kennt Lieberknecht noch aus Braunschweig – allerdings auf einer anderen Position. “Er hat dort in der B-Jugend zunächst im Tor gespielt unter meinem langjährigen Co-Trainer Darius Scholtysik, bis der entdeckt hat, dass der Spieler eigentlich als Angreifer besser ist. Ein halbes Jahr später war er beim VfL Wolfsburg und hat seine Karriere als Stürmer hingelegt.”

Polters Weg hat Lieberknecht über die Jahre verfolgt, hätte ihn auch gerne wieder nach Braunschweig geholt. Der Angreifer bringe “manchmal auch ein bisschen schmutziges Element ins Spiel”. Er habe allgemeine Spielerfahrung und besonders Erfahrung im Abstiegskampf. So habe er in seiner Zeit beim VfL Bochum in der Saison 2021/22 maßgeblich zum Klassenerhalt des Vereins beigetragen.

Nicht nur über das spielerische Element gewinnen

Mit Polter haben die Lilien nun endlich einen großen und kopfballstarken Stürmer, der auch mit hohen Flanken angespielt werden kann. Den Trend zu zwei Spitzen und einer verstärkten Luftpräsenz sieht Lieberknecht schon seit einiger Zeit. Für eine solche Ausrichtung würden verstärkt seit der Fußball-Weltmeisterschaft wieder Spieler gesucht, weil man gemerkt habe, dass man eben nicht nur über das spielerische Moment Partien gewinnen könne.

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Bildquellen

  • SVD-EBS-2022-23-blog-0075: Arthur Schönbein

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