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Kurz nach dem Schlusspfiff der Partie gegen Werder Bremen stand Torsten Lieberknecht beim Sender Sky Rede und Antwort stehen. Doch zunächst war er sprach- und fassungslos über die erste Frage des Sky-Reporters.

“Herr Lieberknecht, sie waren sehr emotional nach dem Schlusspfiff. Warum genau?”, wollte der Journalist wissen. Lieberknecht entgleisten die Gesichtszüge. Nach einer längeren Pause forderte er seinen Gegenüber dann auf: “Mach die andere Frage, komm!” Und nach noch einer Pause herrschte er dann den Journalisten an: “Du weiß doch warum. Da musst du mich doch jetzt nicht fragen, warum ich emotional war.”

“Die Regel ist ein Riesenskandal”

In der 7. Minute der Nachspielzeit hatten die Lilien das vermeintliche 2:1 in Bremen erzielt. Der wegen der vierten gelben Karte gesperrte Lieberknecht jubelte ausgelassen auf der Tribüne. Doch kurz darauf wurde der Treffer wegen eines Handspiels des Torschützen Tim Skarke kassiert. Wohl regelkonform, aber zumindest fragwürdig, hatte Skarke doch die Hand am Körper, als er vom Bremer Keeper angeschossen wurde.

“Die Regel ist mir bekannt, aber sie ist ein Riesenskandal”, sagte Lieberknecht, nachdem er etwas die Fassung wieder gewonnen hatte. “Den, der diese Regel erfunden hat, den würde ich gerne mal kennenlernen. Am besten heute noch.” Und dann fügte er als rhetorische Frage an: “Gäbe es dafür einen Elfmeter?” Und gab die Antwort selbst: “Wahrscheinlich nicht. Und das ist es dann, wo du emotional am Rad drehst.”

Zustimmung für seine Sichtweise erhielt Lieberknecht später auch von den Sky-Experten Dietmar Hamann und Erik Meijer, die die angewandte Handregel ebenfalls als Unsinn bezeichneten und forderten, dass die Regeln doch von Menschen gemacht werden sollten, die selbst Fußball gespielt hätten. Nachdem sich Lieberknecht wieder etwas beruhigt hatte, relativierte er auf der anschließenden Pressekonferenz seine Aussage über einen Termin für ein Kennenlernen mit dem Erfinder der Handregel: “Aber nicht heute.”

“Ein brutales Lebenszeichen”

Bereits in der Vorwoche gegen Stuttgart war ein Tor der Lilien wegen eines interpretierbaren Handspiels annulliert worden. Zudem wurde gegen Bremen auch ein weiterer Lilien-Treffer wegen Abseits aberkannt, ein knappe, aber richtige Entscheidung.

“Wir hätten heute einen Schritt machen können”, sagte Lieberknecht. “Trotzdem finde ich, ist das ein brutales Lebenszeichen von uns. Ich weiß nicht, was diese Mannschaft noch alles an Einschlägen überstehen muss, um sich endlich zu belohnen. Wir werden weitermachen und wir hoffen, dass wir dann auch mal dieses Quäntchen Glück auf unserer Seite haben.”

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Bildquellen

  • SVD-KSV-2022-23-blog-0048: Arthur Schönbein

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