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Bislang hat der SV Darmstadt 98 in den sechs Rückrunden-Spielen drei Unentschieden geholt und dreimal verloren. Müssen die Lilien mehr riskieren, um den Klassenerhalt zu schaffen?

Nach dem Remis in Gladbach hatte Marvin Mehlem jedenfalls noch erklärt, man müsse so langsam ins All-in gehen, also mehr auf alles oder nichts spielen. Trainer Torsten Lieberknecht relativierte die Aussage kurz darauf und betonte, dass die Mannschaft des SV Darmstadt 98 nie kopflos agieren dürfe. Seither sind zwei Spiele gespielt, in denen es eine Niederlage gegen Stuttgart und ein Unentschieden gegen Bremen gab.

In der Hinrunde hatten die Lilien nach sechs Spielen einen Punkt mehr auf dem Konto. Dabei erzielte die Mannschaft zwar sechs Tore mehr, kassierte allerdings auch zehn Gegentore mehr. Insgesamt ist die Tordifferenz aktuell also besser, woraus Kapitän Fabian Holland schließt, dass man stabiler geworden sei und die Balance zwischen Offensive und Defensive besser gelinge. Insgesamt ergibt sich jedoch ein zwiespältiges Bild, wie die Lilienblog-Analyse zeigt.

Kein Glück in Überzahl gegen Stuttgart

Gegen Stuttgart war der SV Darmstadt mehr als eine Halbzeit in Überzahl und schaffte es dennoch erst in Minute 95, einen Treffer zu erzielen. In dieser Halbzeit setzte man ganze 13 Schüsse ab und wechselte mit Aaron Seydel, Fabio Torsiello und Oscar Vilhelmsson gleich drei Spieler für die Offensivabteilung ein. Zudem war die Einwechslung von Mittelfeldspieler Fabian Nürnberger für Abwehrspieler Christoph Klarer offensiv. Das klingt schon nach All-in. Allerdings lag man auch 0:2 hinten und war ein Mann mehr auf dem Feld.

Gute erste Hälfte gegen Bremen

Am folgenden Spieltag ging es für die Lilien nach Bremen. Dort geriet man zwar früh 0:1 in Rückstand, konnte aber noch vor der Pause ausgleichen. In der ersten Halbzeit verzeichnete Bremen keinen einzigen Schuss auf das Darmstädter Tor (der Treffer war ein Eigentor von Christoph Zimmermann) und gab insgesamt bloß drei Schüsse ab. Darmstadt erspielte sich zwar keine Top-Chancen, schoss aber immerhin neunmal in Richtung und zweimal direkt auf das Bremer Tor. Das erinnerte an die von Werder-Trainer-Legende Otto Rehhagel geprägte “kontrollierte Offensive”.

Ein anderes Bild in Hälfte zwei

In der zweiten Hälfte des Spiels wandelte sich das Bild jedoch. Nun waren es zwölf Schüsse für die Bremer, wobei vier in Richtung Marcel Schuhen gingen, und bloß drei Schüsse der Lilien, wobei einer in Richtung des Bremer Keepers flog. Man schoss zwar zwei zurückgenommene Tore, wovon das Tor von Tim Skarke in der Nachspielzeit allerdings aus einem Abwehr- und Torwartfehler resultierte. Für Holland war der Skarke-Einsatz einschließlich Sprint vor dem Tor ein Indiz dafür, dass die Lilien bis zum Schluss auf Sieg gespielt haben.

Die Wechsel sahen jedoch nicht annähernd so offensiv aus wie gegen Stuttgart. In der 77. Minute kam für den verwarnten Innenverteidiger Matej Maglica Innenverteidiger Jannik Müller. Als einziger Stürmer wurde Seydel in der 90. Minute eingewechselt – für Stürmerkollegen Sebastian Polter. Die Offensivkräfte Torsiello und Luca Pfeiffer blieben ohne Einsatz auf der Bank.

Fazit

Gegen Stuttgart riskierten die Lilien in Überzahl mehr. Dagegen zeugten die Wechsel im Bremen-Spiel nicht davon, dass man ins All-in gegangen ist. Immerhin sicherte man sich so einen Punkt. Auf Dauer werden Unentschieden den SV Darmstadt 98 auf dem Weg zum Klassenerhalt jedoch nicht weiterbringen.

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Bildquellen

  • svw-SVD-2023-24-blog-0020: Arthur Schönbein

3 Comments

  • Astrid sagt:

    Analyse bestimmt korrekt . Das Fazit daraus ist hinlänglich bekannt und ich weiß nicht , ob es auf Dauer zielführend ist , immer wieder darauf rumzureiten . Nein , es wird so nicht reichen …. Aber es besteht noch eine Minichance und die werden sie nutzen . Was am Ende rauskommt werden wir erleben . Meine Unterstützung haben sie und meine Anhängerschaft bleibt bestehen , egal wo wir landen .

    • Hato sagt:

      Glaube, es geht nicht darum, ob es reicht, das ist relativ egal. Die Frage ist eher, ob ausnahmslos alles gegeben ist. Denn ist alles gegeben, kann man auch erhobenen Hauptes den Gang runter antreten.

  • Astrid sagt:

    Daß will ich doch hoffen , daß sie sich am Ende nichts vorzuwerfen haben und auch alles gegeben haben .

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